Bericht zur US-Wahlnacht 8.-9. November 2016

Kaum ein anderes Ereignis war 2016 bereits im Voraus so umstritten wie die Präsidentschaftswahlen
in den USA. Da die Wahl zwischen der Demokratin Hillary Clinton und dem Republikaner Donald
Trump auch Konsequenzen für die Außen- und Sicherheitspolitik hat, haben wir uns entschieden
zusammen mit Mitgliedern und Interessenten, die Wahl ab 21 Uhr per Livestream zu verfolgen.
In einem kurzen Überblick über die beiden Kandidaten, die beiderseits polarisieren, stellt Franziska
den Werdegang der Bewerber dar, und fasst kurz den Wahlkampf zusammen, der bedauerlicherweise
weniger um Themen als um die beiden Personen ging.


Anschließend stellt Stefan einen Artikel aus dem Cicero von September 2016 vor, der die sicherheitspolitischen Konsequenzen eines Sieges von Hillary Clinton behandelt. Im Fokus steht vor allem Clintons Zeit als Außenministerin, in der sie für eine eher interventionistische Politik eintrat.
Als Beispiel erörtern wir das – aus deutscher Sicht sehr kontroverse – Eingreifen in den libyschen
Bürgerkrieg, welches das derzeitige Machtvakuum in dem zerrissenen Land zu Folge hatte.
In der anschließenden Diskussion sprechen wir über Trumps mangelnde Erfahrung in der (Außen-)
Politik, die gepaart mit der Forderung nach einem Rückzug der USA aus globalen Krisenherden
(America first!), für große Verunsicherung sorgt. Insbesondere seine Forderung an die anderen NATO-
Staaten, ihren Militärhaushalt zu erhöhen, erscheint uns als Europäern einerseits problematisch,
andererseits würde dies für eine größere Unabhängigkeit der europäischen Staaten von den USA in
sicherheitspolitischen Fragen bedeuten – was insbesondere im Kontext um die Debatte über die
„EU-Armee“ interessant ist. Egal wie die Wahl ausgehen würde, beide Optionen würden von großer
Bedeutung nicht nur für die USA, sondern auch für Europa und die Welt sein.


Leider konnten wir die Wahl nicht mehr bis ganz zum Schluss verfolgen, weil sich die Angelegenheit
bis über die Nacht hinaus zog – bis drei Uhr morgens haben wir jedoch bereits die ersten Ergebnisse
verfolgen können. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für ihr zahlreiches Erscheinen
(insgesamt waren wir 42 Leute, jedoch nie mehr als 28 gleichzeitig) und die interessanten Gespräche
und Diskussionen.