Goldene Eule 2021: Herausragende Arbeiten ausgezeichnet

Zum sechsten Mal hat der BSH den wissenschaftlichen Nachwuchsförderpreis Goldene Eule verliehen. Ole Spillner und Theresa Fuchs wurden für ihre Abschlussarbeiten zum Themenkomplex "Europäische Außen- und Sicherheitspolitik" ausgezeichnet.

Ole Spillner wurde für seine Arbeit über die Interventionspolitik der EU ausgezeichnet

Theresa Fuchs konnte sich mit ihrer Arbeit zum Abstimmungsverhalten von EU-Parlamentarier*innen im Kontext der Terrorismusbekämpfung durchsetzen

Auftakt der feierlichen Preisverleihung war die Begrüßung der beiden Preisträger*innen und der rund 50 Gäste durch den Bundesvorsitzenden Lukas Huckfeldt. Er erläuterte, dass das Ziel des BSH die Intensivierung des Diskurses zu außen- und sicherheitspolitischen Themen sei, wobei dies nicht nur für den Dialog zwischen Studierenden gelte, sondern eben auch für ihre akademische Arbeit. „Gerade im Bereich Sicherheitspolitik sind wir oft die einzigen, die sich – insbesondere an kleineren Universitäten – mit diesem Thema befassen.“

Auch der Reservistenverband betrachte es als „wichtige Angelegenheit, den jungen wissenschaftlichen Diskurs zu fördern“, so Prof. Dr. Sensburg und Präsident des VdRBw. Sensburg lobte die Zusammenarbeit mit dem BSH, „der nicht nur am Puls der Wissenschaft ist, sondern auch die wissenschaftliche Arbeit von Jungakademikern in den Fokus rückt.“

Wie wichtig der Beitrag des BSH zum sicherheitspolitischen Dialog in Deutschland ist, hob auch Dr. Ronja Scheler hervor. Die Programmleiterin für Internationale Politik bei der Körber-Stiftung forscht unter anderem zu multilateralen Kooperationen und globalen Themen z.B. Klima oder Digitalisierung und gab im Rahmen der Preisverleihung eine inhaltliche Einführung in das Themenfeld.

Die Frage nach Herausforderungen der Deutschen Außenpolitik war auch in den beiden ausgezeichneten Arbeiten zentral. In der Kategorie Bachelorarbeit gewann Ole Spillner, der sein Studium an der Universität Maastricht mit einer Arbeit zur Entscheidung der EU, im Libyen-Konflikt 2011 nicht militärisch zu intervenieren, abschloss. Im Rahmen seiner Arbeit analysiert er aus einer liberaltheoretischen Perspektive, wie einzelne Regierungen von EU-Mitgliedsstaaten ihre landesspezifischen Präferenzen in ihrer jeweiligen Außenpolitik operationalisieren. Landesspezifische Präferenzen generieren sich dabei durch die öffentliche Meinung einerseits, aber auch durch die Präferenzen außenpolitischer Eliten. Im Ergebnis konnte Spillner in Frankreich eine eher interventionsfavorisierende Einstellung nachweisen, während Deutschland einer EU-Intervention eher skeptisch begegnete.

Die Gewinnerin in der Kategorie Masterarbeit reichte ihre Arbeit zum Abstimmungsverhalten der MdEPs im Bereich der GASP ein. Theresa Fuchs studierte Politikwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und widmete sich in ihrer Abschlussarbeit der Frage, ob und welche Einflussfaktoren im Falle der Anti-Terrorismus-Gesetzgebung des EP das Abstimmungsverhalten der MdEPs bestimmen. Sie analysierte dabei sowohl die individuelle, als auch die strukturelle Ebene der Fraktionen.

Auch in diesem Jahr war die Verleihung des mit 1000 Euro dotierten Preises nur Dank der ehrenamtlichen Unterstützung von insgesamt 46 Gutachtern und Gutachterinnen möglich. Als Experten und Expertinnen der (europäischen) Sicherheitspolitik sind sie an Instituten und Think Tanks in ganz Europa tätig. Die Goldene Eule wird zweijährlich verliehen. Die nächste Ausschreibung findet im Frühjahr 2023 statt.