Podiumsdiskussion "EUNAVFOR MED - Baywatch oder Grenzsicherung" am 20.01.16

Die zweite Veranstaltung zu unserem Semesterthema „Migration“ legte den Fokus konträr zur Vorangegangenen auf die daraus entstehenden, äußeren Herausforderungen. Im Detail befassten wir uns hierbei mit der EUNAVFOR MED und der Frage, ob diese in der Praxis mehr der Grenzsicherung oder der humanitären Hilfe dient. Zur genaueren Beleuchtung des Themas hatten wir zwei Experten auf diesem Gebiet zu Gast.

 

Bei unserem ersten Redner handelte es sich um den ehemaligen Generalsekretär von Amnesty International, Herrn Grenz. Seine Schwerpunktsetzung lag auf den zugrundeliegenden juristischen Regelungen. Er erläuterte unter anderem die zu erfüllenden Bedingungen eines Flüchtlingsstatus und ging auf die rechtlichen Spannungsfelder zwischen grenzsichernden Maßnahmen und humanitären Verpflichtungen ein.

Korvettenkapitän Stefan Klatt war unser zweiter Gast an diesem Tag. Auf dem Tender Werra war es bis vor kurzem selbst an der Operation beteiligt, und konnte uns so einen interessanten Einblick in die Praxis geben. So erläuterte er unter anderem den konkreten Ablauf einer Rettungsaktion und die verschiedenen Planungsstufen EUNAVFORs. Er ging außerdem auch auf Komplikationen bei der Schleuserbekämpfung und Registrierung von Aufgegriffenen ein.

Moderiert vom Vorstandsmitglied Emre Kücükkaraca entwickelte sich schon bald eine lebendige Podiumsdiskussion. Unter anderem wurden die Perspektiven und Probleme einer Kooperation mit Libyen, dessen Instabilität die Situation auf dem Mittelmeer weiter verschärft, thematisiert. Des Weiteren kam die Frage nach möglichen Wegen der Verringerung illegaler Flüchtlingsströme auf z.B. durch Hotspots oder durch die Unterbindung von Schleusung.

 

Die Veranstaltung bildete ein gutes Pendant zu unserer Podiumsdiskussion im November und einen gelungenen Abschluss des Semesterthemas „Migration“. Wir bedanken uns in diesem Sinne bei den beiden Referenten für zwei spannende Vorträge und den Besuchern für eine rege Beteiligung.