Veranstaltungsbericht: Einführung in die sicherheitspolitische Szenarioanalyse

Am 10. Juli hatten wir als Kieler Hochschulgruppe die Ehre, Herrn Simon Wunder von der Otto Group begrüßen zu dürfen, welcher uns im Rahmen eines Workshops einen Einblick in die sicherheitspolitische Szenarienanalyse gegeben hat.

Die Szenarienanalyse wird von Unternehmen dazu genutzt, zukünftige sicherheitspolitische Risiken einschätzen zu können. Die Methode ist in der Industrie insbesondere durch die SHELL Methode bekannt geworden, nachdem Shell durch eine solche Abschätzung ihre Abhängigkeiten diversifizieren konnte und somit die Ölkrise überdurchschnittliche gut überstand. Gerade mit dem Ukrainekrieg sind solche Abhängigkeiten und Zukunftsszenarien wieder in den Vordergrund gerückt. 

 

Mit 15 Teilnehmenden übten wir daher, wie eine solche Analyse aufgebaut wird. Hierbei legten wir zunächst eine theoretische Grundlage für eine Szenarienanalyse und lernten die vier folgenden Methoden kennen: Simple Scenario, Cone of Plausibility, Alternative Future Analysis und Multiple Scenario Generation. Anschließend behandelten wir die Taiwan Krise und entwickelten hieraus eine Szenarienanalyse mit dem Cone of Plausibility. Hierbei wurde zunächst gesammelt, was Faktoren sein könnten, um dann die treibenden Faktoren herauszufiltern. Daraufhin mussten Annahmen formuliert werden, um zwei Aussagen zu treffen, inwiefern eine Änderung des Faktors stattfindet. Als Beispiel kann die Erhaltung des Status Quo oder eine Verschlimmerung des Faktors genannt werden. Darauf folgte die einzelne Kombinierung der Faktoren mit den verschiedenen Annahmen, um ein Szenario zu erstellen. An dieser Stelle ist wohl anzumerken, dass das worst case scenario und die Erhaltung des Status Quo die einfachsten beiden Szenarien waren.   

 

Insgesamt haben wir vor allem die Methode kennengelernt und hoffen bzw. wissen, dass manche Teilnehmenden dies als Basis für eine Hausarbeit oder auch eine Masterarbeit nutzen wollen. Hierbei wünschen wir natürlich viel Erfolg! Weiterhin möchten wir uns bei Herrn Wunder bedanken. Es ist schön zu sehen, was man nach seiner Zeit im BSH machen kann, und wir würden uns freuen, wenn wir Herrn Wunder mit einer anderen Analyse bald wieder begrüßen dürfen.