Women, Peace and Security in NATO – Eine Einführung vom britischen Austauschoffizier aus dem BMVg

Foto vom Kamingespräch mit dem britischen Austauschoffizier Copyright © FAUST

Mit der Resolution 1325 des UN-Sicherheitsrats wurde ein Höhepunkt für die Stärkung, die Beteiligung und den Schutz von Frauen im Kontext von Frieden und Sicherheit erreicht. Auch auf nationaler Ebene konkretisieren sich die Bemühungen mit der Ausgestaltung einer feministischen Außenpolitik. Doch wie wird eigentlich das Thema in der NATO betrachtet?
 

Um uns dieser Fragestellung zu nähern, luden wir am 23. November 2023 den britischen Austauschoffizier aus dem Bundesverteidigungsministerium (BMVg), welcher unter anderem an diesem Thema im NATO-Referat arbeitet, zu einem Kamingespräch ein.
 

Zu Beginn der Veranstaltung gab uns dieser einen kurzen Überblick über seine Laufbahn bei den britischen Streitkräften und seiner jetzigen Verwendung als Austauschoffizier im BMVg, ehe dieser einen Einblick auf die Betrachtung von Gender in der NATO zeichnete und auf die Herausforderungen der politischen Arbeit in einer internationalen Organisation einging.
 

So wurde deutlich, dass politische Positionen, insbesondere auch in der NATO, immer einen ringenden Kompromiss darstellen und das Verabschieden einer gemeinsamen und vollumfänglichen Genderstrategie in einer Organisation mit hierzu unterschiedlichen Positionen und Haltungen daher noch nicht gelungen ist. Anschließend beschrieb der Referent wie die WPS-Agenda des UN-Sicherheitsrats bei NATO-Einsätzen umgesetzt wird und wie innerhalb der Organisation Mitarbeitende, welche sich mit den Fragestellungen der WPS thematisch beschäftigen, versuchen, den stetigen Dialog in der Allianz und zwischen den Mitgliedsstaaten aufrecht zu erhalten und gemeinsame Positionen zu erarbeiten. Denn die größten Treiber für Veränderungen, auch im Bereich Gender, stellen aus Sicht des Referenten, ausformulierte und für die Mitgliedstaaten und Befehlsketten anweisende und bindende Beschlüsse dar. Zusätzlich wurde der Anteil von Frauen in den Streitkräften historisch dargelegt und verschiedene Konzepte diskutiert, warum zum einen ein höherer Anteil von Frauen in den NATO-Streitkräften, beispielsweise aufgrund der operational effectiveness, erwünscht ist und wie dieser zum anderen aber auch erreicht werden kann.
 

Zum Abschluss unseres Kamingesprächs gingen wir gemeinsam mit unserem Gast Essen und tauschten uns in weiterer gemütlicher Runde zu unserem Vortragsthema und weiteren NATO-Fragestellungen aus. In diesem Sinne möchten wir uns ganz herzlich bei dem britischen Austauschoffizier für seinen Besuch und Vortrag bedanken!