Wissenschaft und Sicherheit - Band V

Milena Uhlmann (Hrsg.)
Berlin: Berliner Wissenschaftsverlag 2008

Die deutsch-israelischen Sicherheitsbeziehungen - Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

Die deutsch-israelischen Beziehungen sind sicherlich schon intensiv untersucht worden und Gegenstand zahlreicher Publikationen gewesen. Der Bundesverband Sicherheitspolitik an Hochschulen wählt aber eine nicht alltägliche Perspektive: die deutsch-israelischen Sicherheitsbeziehungen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Das Jahr 2008 markiert den sechzigsten Jahrestag der Gründung des Staates Israel und bietet somit einen aktuellen Anlass, das Verhältnis zwischen dem jüdischen Staat und der Bundesrepublik Deutschland zu beleuchten, was im Rahmen der geplanten Veröffentlichung mit Schwerpunkt auf den deutsch-israelischen Sicherheitsbeziehungen unternommen werden soll.

Reizvoll ist ein solches Vorhaben aus mehreren Gründen: Zum einen handelt es sich bei beiden Ländern um relativ junge ? und dabei auch noch fast gleichaltrige ? Staaten, was dem komparatistischen Ansatz einen interessanten Rahmen verleiht. Zum anderen befanden und befinden sie sich in ganz und gar unterschiedlichen (Ausgangs)situationen, was eine Betrachtung umso spannender macht. Die Gründung der beiden Staaten vollzog sich zwar vor dem Hintergrund derselben historischen Erfahrung, nämlich der des Holocausts; die Erfahrungshorizonte der Gründergenerationen beider Länder allerdings unterscheiden sich ? eben aufgrund der Gegensätzlichkeit der während der Shoah gemachten Erfahrungen ? grundsätzlich voneinander.

Dennoch hat es schon in den Kinderjahren der jungen Staaten bilaterale Kontakte gegeben, die in den Vorverhandlungen des Luxemburger Abkommens zu den so genannten Wiedergutmachungszahlungen ? welches im Jahr 2008 seinen 55. Jahrestag hat ? ihren Ausgang nahmen. Schon hier spielten sicherheits- und außenpolitisch motivierte Überlegungen eine große ? wenn aufgrund ihres realpolitischen Gehalts vor allem gegenüber den emotional geprägten Diskussionen in Israel nicht sogar ausschlaggebende ? Rolle und nahmen fortan an Bedeutung noch zu. Schon in der Gründungsphase der Bundeswehr führte Franz-Joseph Strauß als Bundesminister der Verteidigung Gespräche mit israelischen Partnern. Dies lässt sich trotz der ? häufig in Bezugnahme auf den arabisch-israelischen Konflikt auf deutscher Seite bzw. auf die deutsche Vergangenheit auf israelischer Seite ? oft sehr emotional geführten Debatten in der Öffentlichkeit bis in die gegenwärtigen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Israel auf sicherheitspolitischem Gebiet beobachten. Ein Zeugnis dessen ist das einstmals hochgeheime deutsch-israelische Rüstungsprojekt CERBERUS, oder auch der Hamburger Landmaschinenskandal.

Einen Sammelband, der sich konzeptionell der realpolitischen Analyse der deutsch-israelischen Sicherheitsbeziehungen aus der Perspektive sowohl deutscher als auch israelischer Experten annimmt, gibt es bisher weder auf dem deutsch- noch auf dem englischsprachigen Markt. Zum Beginn der siebten Dekade der Existenz des Staates Israel ist einer solchen Publikation die Aufmerksamkeit der interessierten (Fach)öffentlichkeit gewiss.

 

Der Band V kann hier erworben werden.