Lehrgang „Kommunikation von Reservisten mit der Öffentlichkeit“ an der AIK erstmals für zivile Teilnehmer geöffnet

Vom 19.-23. Juni fand an der Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation (AIK) in Strausberg bei Berlin das Medientraining für Reservisten statt. Erstmals konnten mehrere Mitglieder aus den Hochschulgruppen des Bundesverbandes Sicherheitspolitik an Hochschulen (BSH) an dieser Veranstaltung teilnehmen, die ursprünglich als Wehrübung konzipiert wurde.

Ziel dieses regelmäßig stattfindenden Trainings ist es, die Teilnehmer an die angemessene Nutzung von Medienformaten wie Presse, Fernsehen und Hörfunk heranzuführen und den Umgang mit diesen kennenzulernen.

 

Am Mittwochnachmittag begrüßte der Lehrgangsleiter Oberstleutnant (OTL) Boris Schnelle die insgesamt 10 Lehrgangsteilnehmer. Konträr zu den Teilnehmern des BSH waren die übrigen Anwesenden Reservisten und hatten somit zumindest die Grundausbildung bei der Bundeswehr durchlaufen.

 

Abends bot sich dann für alle Seminarteilnehmer nach einem gemeinsamen Abendessen zunächst in einer kurzen Vorstellungsrunde die Möglichkeit, sich gegenseitig kennen zu lernen. Anschließend gab der Lehrgangsleiter OTL Schnelle einen kurzen Überblick über das Programm für die kommenden Tage, bevor der zuständige Vertreter des Kompetenzzentrums für Reservistenarbeit der Bundeswehr (SKA KompZResAngelBw) OTL Mark Thomas gemeinsam mit OTL Schnelle die Presse- und Informationsarbeit der Bundeswehr vorstellten.

 

Der Donnerstag stand ganz im Zeichen der Grundlagenarbeit und -information. Am Vormittag erhielten die Teilnehmer von OTL Thomas zahlreiche interessante Informationen über die Reservistenarbeit und die Neustrukturierung der Bundeswehr und der Reserve, was sich gerade für uns Zivilsten als äußerst aufschlussreich erwies. Anschließend referierte Dr. Höhne von der AIK zur deutschen und internationalen Sicherheitspolitik. Nach einer kurzen Pause fuhr Dr. Höhne in seiner fesselnden Vortragsart mit interessanten Ausführungen zum Thema Demoskopie fort. Schließlich begann die Vorbereitung auf das Medientraining durch Andrea Hellenthal, einer Psychologin und Kommunikationstrainerin. Sie stellte den Seminarteilnehmern die Grundlagen der Kommunikationspsychologie vor und schuf so die Grundlage für das bevorstehende Medientraining.

 

Nach dem eher theorielastigen Donnerstag wurden dann am Freitag die neu erworbenen Kenntnisse in die Praxis umgesetzt: Jeder Teilnehmer wurde bei der Präsentation eines Kurvortrags von unterschiedlichen Kameras aufgenommen und erhielt durch OTL Schnelle und Frau Hellenthal anschließend ein persönliches Feedback. Das ganze Seminar konnte sich an der Feedbackrunde beteiligen und so konnten Stärken und Schwächen der einzelnen Vorträge genau identifiziert und analysiert werden. Nach dem Training, bei dem viele sich selbst zum ersten Mal im Fernsehen hören und sehen konnten, wurde die Gruppe von Herrn Schuchardt über die Geschichte, Struktur und den Auftrag der NATO informiert. OTL Schnelle gab der Gruppe anschließend Tipps zum Umgang mit Journalisten, bevor dieser Seminartag mit einer Exkursionsfahrt zum Bunker Harnekop beendet wurde.

 

Am letzten Seminartag erweiterte sich das Training im Umgang mit Medien auf Fernsehen und Hörfunk. Dazu wurde die Gruppe zweigeteilt und von Mike Mühlenburg, einem freischaffendem Fernsehjournalisten, für das Interviewtraining für das Fernsehen betreut. Marc Angerstein, ein Hörfunkjournalist und in verschiedenen Medien tätig, übte mit den Teilnehmern der zweiten Gruppe das Radiointerview. In beiden Gruppen wurden die Übenden, entweder vor laufender Kamera oder vor dem Tonbandgerät, zu einem selbst ausgewählten Thema befragt. Das war die Gelegenheit, um die Tipps zum Umgang mit dem jeweiligen Medium, ebenso wie das Wissen und die Erfahrung der Vortage, anzuwenden  Nachmittags wechselten die Gruppen, sodass jeder Teilnehmer auch jedes Hörfunk- , bzw. Fernsehtraining durchlaufen konnte.

 

Das insgesamt interessante und äußerst intensive fünftägige Medienseminar wurde mit einer gemeinsamen Feedback-Runde abgeschlossen, in der vor allem die gemischte Zusammensetzung des Seminars aus Zivilisten und Reservisten positiv hervorgehoben wurde. Aus ihr ergab sich eine vielseitige Sichtweise auf die bearbeiteten sicherheitspolitischen Seminarthemen. Der BSH hofft daher auch in Zukunft auf die Möglichkeit, im Rahmen dieser Hochwertseminare an der AIK in Strausberg den zivil-militärischen Austausch im Bereich Sicherheitspolitik und Kommunikation bereichern zu können. Zivile Multiplikatoren für Sicherheitspolitik, welche die Bundeswehr „von innen her“ kennengelernt haben, können einen wertvollen Beitrag zur Förderung dieses Diskurses leisten.