Pressemitteilung: „Schwarzer Block“ verhindert an der Universität Göttingen kritische Diskussion über Krieg und Frieden im Cyberspace

Die Hochschulgruppe Göttingen im Bundesverband Sicherheitspolitik an Hochschulen (BSH) wurde gestern Abend von etwa zehn Aktivisten gewaltsam an der Durchführung einer Vortragsveranstaltung zum Thema „Cyber-War“ gehindert.

(Göttingen/Passau, 16. Januar 2013). Der Vortrag mit dem Titel „Vom Cyber-Kriege“ sollte den Studierenden Hintergrundinformationen zur „Kriegsführung“ im Cyberspace liefern und sich mit den politischen und technischen Auswirkungen von Cyber-Angriffen wie z.B. „Stuxnet“ befassen. Der Göttinger „Arbeitskreis für Außen- und Sicherheitspolitik“, Mitglied im Dachverband BSH, konnte den renommierten IT-Sicherheitsexperten Stefan Schumacher, Direktor des Magdeburger Instituts für Sicherheitsforschung, als Referenten für diese Veranstaltung gewinnen.

 

Doch zum Vortrag mit anschließender Diskussion kommt es erst gar nicht. Noch vor Veranstaltungsbeginn erscheint eine Gruppe von etwa zehn Personen (Kleidungsstil „Schwarzer Block“), ausgerüstet mit Handschuhen, Stiefeln und
leeren Glasflaschen in den Taschen und blockiert wortlos und in repressiver Manier den Zugang zum Veranstaltungsraum. Teilnehmer, die den Raum betreten möchten, werden zurückgedrängt und teilweise brutal gestoßen. Nachdem Deeskalationsversuche erfolglos bleiben, entschließt sich der Vorstand des Arbeitskreises, die Veranstaltung abzusagen, um die Verletzung von Personen und Schäden am Gebäude abzuwenden.

 

Über den Hintergrund der Aktion kann nur gemutmaßt werden. Offenbar handelt es sich bei den Störern um militante „Anti-Militaristen“, die den BSH in Zusammenhang mit einem seiner Kooperationspartner, dem Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. bringen. Entsprechende Verlautbarungen waren dieser Tage in dem linksgerichteten Online-Magazin „goettinger stadtinfo“ (www.goest.de) zu lesen, in dem der Vortrag u.a. fälschlicher Weise als „Veranstaltung des Reservistenverbandes“ oder „Militärdiskussion“ bezeichnet wurde.Der „Arbeitskreis für Außen- und Sicherheitspolitik“ zeigte sich von der Störaktion unbeeindruckt. „Wir werden uns nicht einschüchtern lassen und weiterhin für die Freiheit des sicherheits- und friedenspolitischen Diskurses eintreten“ hieß es in einer Erklärung des Vorstandes.

 

Über den BSH

 

Der Bundesverband Sicherheitspolitik an Hochschulen (BSH) ist das größte sicherheitspolitische Nachwuchsnetzwerk in Deutschland und Dachverband von über 30 Hochschulgruppen. Sein Ziel ist die Förderung des kritischen akademischen Diskurses zu allen sicherheitspolitischen Themen. Der Dachverband unterstützt die Arbeit seiner Hochschulgruppen und bietet darüber hinaus verschiedene Seminare und Exkursionen an. Fördermittel erhält der BSH zum einen von seinem eigenen Förderverein, dem Förderverein Sicherheitspolitik an Hochschulen e.V. (FSH), zum anderen vom Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. (VdRBw), der den BSH im Rahmen seines parlamentarischen Auftrages zur Förderung der sicherheitspolitischen Arbeit unterstützt. Der BSH ist von beiden Vereinen organisatorisch und inhaltlich unabhängig, Vorgaben zu Engagement und Themensetzung des BSH existieren nicht. Der BSH bekennt sich in seiner Satzung zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland und zur Freiheit von Forschung und Lehre.

 

gez.

 

Fabian Forster
Bundesvorsitzender
Bundesverband Sicherheitspolitik an Hochschulen

 

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