Auf die Perspektive kommt es an!

Warum reagieren Staaten wie sie es tun? Und warum bewerten Institutionen diese Reaktionen wie sie es tun? Besonders wenn es sich um Sicherheits- und Bedrohungsempfindungen handelt. Diesen und vielen weiteren Fragen gingen die 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der XXXIII. Sicherheitspolitischen Grundakademie in Berlin nach.

Die Teilnehmenden vor dem Ehrenmal der Bundeswehr

Dr. Annette Weber, SWP

Stefan Lukas, ADLAS Magazin

Wrap-Up in der BAKS: Was ist Sicherheitspolitik?

Zeit für Fragen: Diskussionen um die Konzepte der Sicherheitspolitik

Die letzte Sicherheitspolitische Grundakademie des Jahres 2018 basierte auf dem Konzept der verschiedensten Blickwinkel. Der Versuch bestand darin, Sicherheitspolitik anhand möglichst vieler Perspektivwechsel zu verstehen. Der Fokus des viertägigen Seminars lag diesmal thematisch auf dem MENA-Raum, genauer: auf der Region rund um das Rote Meer. Warum ist diese Region sicherheitspolitisch spannend? Hier treffen unterschiedliche staatliche Akteure mit verschiedenen Ausgangssituationen und Interessen aufeinander.

 

Auf der einen Seite des Meeres findet sich das Horn von Afrika, dessen Sicherheitslage seit Jahrzehnten von langwierigen und verflochtenen zwischen- wie innerstaatlichen Konflikten geprägt ist. Frau Dr. Anette Weber von der Stiftung Wissenschaft und Politik verschaffte den Teilnehmenden einen umfassenden Überblick zu der aktuellen Lage.

 

Auf der anderen Seite des Roten Meeres scheint es nicht ruhiger zuzugehen. Im Bundesministerium der Verteidigung betrachten die Teilnehmer zusammen mit Fregattenkapitän Sebastian Hamann den blutigen Konflikt im Jemen. Er erklärte, weshalb dieser auch die deutschen Akteure beschäftigt und wie diese den Konflikt bewerten.

 

Um das gelernte in einen breiteren Kontext zu bringen und besser einschätzen zu können, befasste sich Stefan Lukas, Doktorand der Universität Greifswald und Redakteur des ADLAS-Magazins, mit dem Wandel Saudi-Arabiens und was dieser für die Region bedeutete. Vor allem erklärte er welche Rolle Saudi-Arabien im Krieg gegen den Jemen spielt.

 

Zu speziell für eine Grundakademie?

 

Natürlich wurden die Studierenden mit dieser doch sehr spezifische Thematik nicht alleine gelassen. Die XXXIII. Sicherheitspolitische Grundakademie startete mit einer breiten Einführung von Dr. Stephan Böckenförde. Er leitete das Seminar ein mit den Fragen: Was bedeutet Sicherheitspolitik in Deutschland und welchen Herausforderungen stehen wir hier gegenüber?

 

Anschließend wurden auch die analytischen Fähigkeiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer geschärft, indem Jan Fuhrmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bundestag, noch einmal die wissenschaftlichen Konzepte und Theorien der Internationalen Beziehungen und Sicherheitspolitik besprach. In Arbeitsgruppen wurden dann die Themen weiter vertieft, um ein wasserdichtes Handwerkszeug für die kommenden Tage zu entwickeln.

 

Highlights außerhalb MENA

 

Weitere Highlights der Grundakademie waren noch ein Besuch in der Botschaft Schwedens. In dem Gespräch mit dem stellv. Botschafter wurde vor allem eine mögliche NATO-Mitgliedschaft Schwedens diskutiert. In der gemütlichen Runde, eines „Kamingesprächs“, berichteten Marc Groß und Marc-André Souvignier in welchem Verhältnis Blaulichtorganisationen und das Militär stehen. Der Abschluss des Seminars fand in den Räumlichkeiten der Bundesakademie für Sicherheitspolitik statt. Sebastian Nieke bettete die gelernten Inhalte zusammen mit den Teilnehmenden dann in den Kontext deutscher Sicherheitspolitik.

 

Hintergrund

 

Die Sicherheitspolitische Grundakademie ist das viertägige Einführungsseminar des BSH in das Themengebiet Sicherheitspolitik. Sie findet dreimal jährlich in Berlin statt. Die Termine für das kommende Jahr werden in Kürze auf der Homepage veröffentlicht.