Es war eine denkwürde 61. Münchener Sicherheitskonferenz. Im Zentrum der Debatten stand die Zusammenarbeit mit der neuen US-Administration, genauso wie der Fortgang möglicher Friedensverhandlungen zur Beendigung des Krieges gegen die Ukraine.
Als BSH-Bundesvorstand besuchten wir in diesem Jahr mehrere Side-Events, die auch diese Themen in den Blick nahmen.
Die militärische Macht Russlands wächst bis 2029 weiter an. Russland könnte dann in der Lage sein Nato-Gebiet anzugreifen. Vor diesem Hintergrund diskutierte ein von der Jungen GSP zusammengestelltes Panel die Frage: „Ist die Bundeswehr fit für das Jahr 2029?“. Als Fazit kann man ziehen: Deutschland muss weiterhin in seine Abschreckung investieren. Die „Drehscheiben“ der Bündnisverteidigung muss im Ernstfall funktionieren. Dabei ist es wichtig, sich nicht von Zeitmarken verunsichern zu lassen, oder zurückzublicken. Stattdessen muss ma jetzt das schrittweise umsetzen, was für eine funktionsfähige und starke Landes- nd Bündnisverteidigung notwendig ist.
Zur Rolle von „Geopolitics and the Future of Social Media“ diskutierte ein, vom Aspen Institute ausgerichtetes, breites Panel mit Vertretern aus Politik, der Tech-Industrie und Influencern: Was sind Strategien gegen Desinformation? Warum kommt „Tik Tok“ aus China, die USA sind führend in der KI-Entwicklung, aber Europa bleibt hinterher? Welche Rolle spielen Influencer bei der Verbreitung von Narrativen? Klar wurde in der Diskussion, dass auf Social-Media auch eine Art von Krieg über Narrative stattfindet. Influencer können ein wichtiges Element sein, um die Deutungshoheit in diesem Krieg zu gewinnen. Gerade im Ukrainekrieg wird diese Auseinandersetzung deutlich sichtbar. Dass sich Europa anders aufstellen muss, um Vorreiter bei der nächsten Innovation im Bereich Social-Media oder KI zu sein. Dem steht aktuell ein hohes Maß an Überregulierung im Weg.
Abschließend waren wir auf Einladung des Reservistenverbandes zu einer Diskussion um die Rolle der Reserve bei der Landes- und Bündnisverteidigung. Abschreckung und Verteidigung an der Ostflanke sicherzustellen und konkret über die Drehscheibe Deutschland die Truppenverlegung zu organisieren, waren dabei in der Diskussion die maßgeblichen Aufgabenbereiche. Ein stetiger Aufwuchs der Heimatschutzregimenter ist dabei entscheidend. Gleichzeitig müsse gewährleitstet sein, dass die Reserve auch ausgebildet sei und in ausreichendem Umfang üben könne.
In angenehmer Atmosphäre und bei anregenden Gesprächen fand der lange Tag seinen Ausklang.