Die Studie „Nazis am Nil. Die Westdeutsch-ägyptischen Beziehungen der Nachkriegszeit im Schatten des Nationalsozialismus" untersucht erstmalig die westdeutschen Beziehungen zu Ägypten in der unmittelbaren Nachkriegszeit bis 1965, und zwar insbesondere unter dem Aspekt ihrer vergangenheitspolitischen Dimensionen. Die Beziehungen waren auch geprägt von deutschen Nazis, Wehrmachtsoffizieren und Rüstungsberatern, die nach Ägypten gingen und für Ägyptens Regierung und Militär arbeiteten. An den Beziehungen zu Ägypten lässt sich auch eine Transformation des Antisemitismus zeigen, nämlich zur Herausbildung modernisierter, transnationaler und subtiler Formen, die den Beginn der »Globalisierung« des Antisemitismus markieren, den die jüngere Antisemitismusforschung konstatiert.
Bisher ist jedoch nicht untersucht worden, wie dieser transnationale Transfer und die Modifizierung des Antisemitismus genau funktioniert hat. Der Vortrag beleuchtet dieses entscheidende Transformationsmoment vom Antisemitismus der NS-Zeit zu modifizierten Formen des Nachkriegsantisemitismus.
Dr. Ulrike Becker ist Historikerin, arbeitet als Forschungsleiterin im Mideast Freedom Forum Berlin und bei IBAS - einem Projekt der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit des Centrum für Antisemitismus- und Rassismusstudien (CARS) an der Katholischen Hochschule in Aachen.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Jungen Forum (JuFo) der Deutsch-Israelischen Gesellschaft statt. Sie beginnt am 13. Dezember um 18 Uhr in Hörsaal 4 (siehe Sharepic).
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