Die vierte Klausurtagung des 35. erweiterten Bundesvorstandes

Acht Monate. So lange ist es her, dass sich der erweiterte Bundesvorstand in Präsenz zur Klausurtagung getroffen hat. Nach einer Vielzahl von digitalen Treffen haben wir die Gunst des Septembers genutzt, um zum ersten Mal seit Januar eine Klausurtagung vor Ort durchzuführen.

Gruppenbild des 35. erweiterte Bundesvorstandes unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen.

Im metaphorischen Sinne heißt es oft, Liebe sei unermesslich. Das stimmt nicht. Liebe kann und muss man messen, zumindest, wenn es nach der Deutschen Bahn geht. Jetzt stellt sich die Frage, was das eine mit dem anderen zu tun hat, denn die Deutsche Bahn wird eher selten mit Liebe assoziiert. Es gibt dennoch einen Ort, an dem Liebe ca. 40 bis 45 Tonnen wiegt. Es ist derselbe Ort, an dem ein gleichermaßen rastloser wie durstiger Sultan seine Karawane auf der Suche nach einer Oase fortlaufend durch die Gegend scheucht. Bemerkenswert auch deshalb, weil es mit der Linie 18 eigentlich eine gemütliche Direktverbindung nach Istanbul gibt. Es ist der Ort, an dem selbst in Zeiten vor der Pandemie das Tragen von Masken abhängig von der Jahreszeit normal ist, vielleicht mit dem Unterschied, dass sich kein halbwegs bekannter Schlagerpromi darüber beschwert hat, dass diese Praktik ein elementarer Verstoß der Regierung gegen „das Grundgesetz und die Verfassung“ sei.

 

Die LokalpatriotInnen werden längst erkannt haben, worum es geht. Für alle anderen: Die Rede ist natürlich von Köln, wo sich der erweiterte Bundesvorstand des BSH stets mit gebührendem Sicherheitsabstand zur erst zweiten Präsenz-Klausurtagung zusammenfand.

Die Corona-Pandemie hat uns in diesem Jahr gezwungen, die meisten Präsenz-Veranstaltung absagen zu müssen. Umso erfreulicher ist es, dass wir stattdessen unsere digitalen Formate in großer Zahl etablieren konnten. Dabei hat das Internet sogar einen angenehmen Vorteil: Selten durften wir so viele internationale TeilnehmerInnen zu unseren Seminaren und Akademien begrüßen.

 

Ein sehr positives Fazit zieht Lea Konrad daher für das Ressort Akademien aus der 38. Sicherheitspolitischen Grundakademie. Der Mix aus praktischen Elementen, beispielsweise einer digitalen Krisenstabs-Simulation und theoretischem Input durch hochkarätige ExpertInnen, erhielt viel positives Feedback. Ebenfalls erfolgreich verliefen die Seminare zur Rolle der Afrikanischen Union und zum Zusammenhang von Klima und Sicherheit. Mit viel Vorfreude berichtete Lea außerdem vom Planungsstand der mehrtägigen 12. Sicherheitspolitischen Aufbauakademie zum Thema China, welche ebenfalls erstmals digital stattfindet.

 

Ähnlich gute Nachrichten kommen von Sophie Witte aus dem Ressort Seminare und Exkursionen. Einerseits waren die Seminare zum Thema gezielter Desinformation sowie zum 50. Jahrestag der Unterzeichnung des Nuklearen Nichtverbreitungsvertrages sehr erfolgreich. Andererseits wird berichtet, dass der Planungsstand für das mehrtägige VIII. Seminar Wirtschaft & Sicherheit mit dem diesjährigen Thema der deutschen und europäischen Energiesicherheit kontinuierlich fortschreitet. Darüber hinaus freuen wir uns, dass der BSH in diesem Jahr zwei ObserverInnen zu JOINT COOPERATION, der größten zivil-militärischen Kooperationsübung der NATO, entsenden wird.

 

Gutes Feedback gibt auch Cornelia Bohl aus dem Ressort Publikationen. Neben der planmäßigen Veröffentlichung des BSH-Newsletters befinden sich zahlreiche Paper für die BSH Online-Publikation im Redaktionsprozess. Stay tunded!

 

Nicht fehlen dürfen natürlich die Hochschulgruppen unseres Verbandes. Désirée Hoppe berichtet für das Ressort Hochschulgruppenbetreuung, dass die Vernetzung der einzelnen Hochschulgruppen untereinander fortschreitet. Ähnlich wie im Bundesvorstand gibt es in den Gruppen vor Ort natürlich den Wunsch, möglichst bald wieder Veranstaltungen in Präsenz durchzuführen. Zu diesem Zwecke wurde ein neues Hygiene-Konzept zur Durchführung von Präsenz-Veranstaltungen im kommenden Jahr vorgelegt.

 

Den Abschluss machte unser Bundesvorsitzender Lukas Huckfeldt mit einem ersten Ausblick auf die im November anstehende 35. Bundesversammlung des BSH sowie Einblicken in die Vertretung des Verbandes und schließlich einer ersten terminlichen Planung des sicherheitspolitischen Jahres 2021. Lasst euch überraschen!

 

Nach der Arbeit kommt bekanntlich das Vergnügen: Ein wesentlicher Bestandteil einer jeden BSH-Klausurtagung ist das gesellige Beisammensein nach dem offiziellen Teil des Tages. Ganz besonders haben wir uns darüber gefreut, trotz der widrigen Umstände Mitglieder der Hochschulgruppe Köln und unseres Alumni-Vereins NETZWERK für außen- und sicherheitspolitische Bildung e.V. begrüßen zu dürfen und gemeinsam am Rheinufer den Tag ausklingen zu lassen.

Über eben jenen Rhein erstreckt sich etwas weiter flussabwärts die Hohenzollern-Brücke, welche den Hauptbahnhof mit dem Bahnhof Köln-Deutz verbindet und an deren Geländer (Liebes)Vorhängeschlösser mit einem Gesamtgewicht von 40 bis 45 Tonnen angebracht sind. Kölsche Liebe eben.