Ein Jahr nach dem Angriff der Hamas: Im Gespräch mit Michael Wolffsohn

Am Dienstag, den 3. Dezember, bekam die Universität Regensburg Besuch von Prof. Michael Wolffshohn, Israel-Experte und Autor des Buches „Wem gehört das heilige Land? Die Wurzeln des Streits zwischen Juden und Arabern“. Schon im Jahr zuvor fand ein Gespräch mit dem Historiker an Universität Regensburg statt. Damals stand der Terror-Angriff der Hamas im Mittelpunkt. Nun bot sich den Mitgliedern der Hochschulgruppe die Möglichkeit, sich vertiefter mit den neueren Entwicklungen im Nahen Osten seit dem 7.10.2023 auseinanderzusetzen. Im Rahmen eines Gesprächs mit Herr Prof. Bierling wurden verschiedene Themen angeschnitten. Herr Wolffshohn legte zunächst seine allgemeine Einschätzung zu der Situation im mittleren Osten dar und erklärte welche neuen Konstellationen sich dort inzwischen entwickelt hätten. Außerdem erörterte er die Positionen verschiedenster Akteure, wie etwa die des Irans und der Türkei. Des Weiteren ging der Historiker näher auf Israels Innenpolitik ein, insbesondere auf die Rolle des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Auch erläuterte er den aktuellen Stand der Kriegsführung in Gaza. Nach etwa 45 Minuten wurde der Dialog dem zahlreich erschienen Zuhörern geöffnet und es konnten Fragen an Herrn Wolffshohn direkt gestellt werden. Es ergab sich eine lebhafte Diskussion, in der unter anderem über das Wesen von Krieg und die Bedeutung von Völkerrecht in Kriegszeiten allgemein diskutiert wurde. Auch auf kritische Fragen, wie etwa seine Position zu Menschenrechtsverletzungen in Gaza, die Israel vorgeworfen werden, ging Herr Wolffshohn ein. Zudem schilderte er auch, wie ein möglicher Nachfolgeplan Israels für den Gaza-Streifen ausgestaltet sein könnte. Sowohl durch das Gespräch zwischen Herr Bierling und Herr Wolffshohn als auch durch die anschließende Fragerunde, in welcher die Mitglieder der BSH kräftig mitwirkten, konnten wir unser Verständnis zu den aktuellen Entwicklungen des Kriegs zwischen Israel und Hamas verbessern. Wir danken Prof. Wolffshohn für diesen Austausch und hoffen, ihn auch im kommenden Jahr wieder begrüßen zu dürfen.