Im Rahmen des Strategiepapiers zur Stärkung der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie hat die Bundesregierung im Februar 2020 den Überwasserschiffbau als Schlüsseltechnologie eingestuft. Kurz darauf, im Mai diesen Jahres, haben zwei der führenden deutschen Werften – die Friedrich Lürssen Werft aus Bremen und die German Naval Yards Kiel – ihre Fusion angekündigt. Gemeinsam mit Johannes Peters, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung „Maritime Strategie und Sicherheit“ am Kieler Institut für Sicherheitspolitik (ISPK), möchten die BSH Hochschulgruppen aus Bremen, Hamburg und Kiel gemeinsam erörtern, was dieser neue Status des Überwasserschiffbaus einerseits für die deutsche Rüstungsindustrie und andererseits für die Sicherheitspolitik der Bundesrepublik bedeutet. Dafür setzen wir uns sowohl mit der wirtschaftlichen als auch der politischen Dimension dieser Entscheidung auseinander. Dass daran zahlreiche weitere Fragen etwa zum Wettbewerb, zur Arbeitsplatz- und Standortsicherheit, zu Technologietransfers, zur Abwicklung gerade großer Rüstungsprojekte oder zur Zukunft europäischer Rüstungskooperation anknüpfen, zeigt einmal mehr auf, als wie komplex und verflochten eine solche Entscheidung gelten kann. Gemeinsam mit unserem Referenten möchten wir ein wenig Licht in dieses Netz von Interdependenzen bringen.
Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit, Fragen an den Referenten zu richten und über dieses spannende Thema ins Gespräch zu kommen.
Johannes Peters (M.A.) hat Politik und Geschichte an den Universitäten Rostock und Kiel studiert. Seine Diplomarbeit befasst sich mit der Piraterie am Horn von Afrika. Nach dem Abschluss des Studiums wechselte Johannes Peters zum Verband Deutscher Reeder (VDR) in Hamburg. Dort war er zuständig für Sicherheitsfragen in Bezug auf Piraterie, Massenmigration sowie die Annexion der Krim und deren Auswirkung auf die Handelsschifffahrt. Zudem vertrat er den VDR in zuständigen Gremien in Deutschland, auf EU-Ebene und bei der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation. 2017 wechselte Johannes Peters als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektmanager der „Kiel Seapower Series“ zum ISPK. Johannes Peters hat zahlreiche Präsentationen zu Sicherheitsfragen im Zusammenhang mit Handelsschifffahrt und Piraterie gehalten, u.a. an der Militärakademie der Bundeswehr, der Christian-Albrechts-Universität Kiel und dem Rostock Maritime Security Colloquium.
Die Veranstaltung findet am Donnerstag, dem 05.11.2020 von 19:00-20:30 Uhr über Zoom statt. Anmeldungen sind per E-Mail an bremen@sicherheitspolitik.de oder kiel@sicherheitspolitik.de bis zum 05.11.2020 um 17:00 Uhr, möglich. Anschließend wird ein Link für die Registrierung per E-Mail zugesendet. Das Online-Seminar wird nicht aufgezeichnet.
Wir freuen uns auf eure Teilnahme!
Literaturempfehlungen:
Die Bundesregierung (2020): Strategiepapier der Bundesregierung zur Stärkung der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie. Text abrufbar unter: www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/S-T/strategiepapier-staerkung-sicheritsund-verteidigungsindustrie.pdf (Zugriff 15.10.2020).