Krisenstabsübung mit Crisis Exploit

Das 7-tägige Militärmanöver „Sunset“ findet vom 18.01 - 25.01.21 erstmalig im Ostchinesischen Meer statt. Beteiligt sind neben Japan und den USA auch Deutschland durch den Einsatzgruppenversorger „Berlin“. Ziel der Übung ist es die Interoperabilität der Kräfte bei gemeinsamen Rettungsmaßnahmen zu verbessern. Gleichzeitig sollen bilaterale Partnerschaften gestärkt werden und Präsenz in der Region gezeigt werden, die schon lange als Zankapfel zwischen China und Taiwan gilt. Somit sind Spannungen zwischen China und der NATO bei dieser Übung nicht auszuschließen.

Bei dieser Übung konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Rolle des Krisenstabes des Auswärtigen Amts schlüpfen. Zuvor wurden sie entsprechend gebrieft durch die Experten von Crisis Exploit (CriEx), welche alle Risiko- und Sicherheitsmanagement an der Hochschule für Öffentliche Verwaltung in Bremen studiert haben.

 

Dabei wurde zunächst der Aufbau eines Stabes erklärt und welche Funktionen den einzelnen Bereichen zukommen. Darüber hinaus wurde der Führungsvorgang zur Lagefeststellung und Befehlsgebung erläutert. Ebenso die Grundsätze, Schutzziele und Nutzen des Krisenstabs. Anschließend wurden zwei Gruppen gebildet, welche unabhängig voneinander auf die Lage als Krisenstab reagierten und Lösungen suchten.

 

Freitag, 22.01.2021 – 16:00 Uhr: Aufgrund eines Taifuns in der Region wurde der Verband verlegt und das Manöver pausiert. Dabei wurde mit der Erlaubnis Taiwans der Verband nahe an die taiwanesische Hauptinsel verlegt. Hierdurch wird neben dem Schutz für den Verband vor dem Taifun auch eine etwaige Katastrophenhilfe-Mission ermöglicht. Gleichzeitig sollen alle weiteren betroffenen Stellen und Staatsbürger in der entsprechenden Region informiert und gewarnt werden. Durch den Taifun kommt es zu schweren Schäden an der Infrastruktur. Gleichzeitig gibt es tote und vermisste Menschen, darunter auch Staatsangehörige aus den Nationen des Manöververbandes.

 

Hier stellen sich viele Fragen für die Krisenstab. Inwiefern kann man helfen und die Behörden vor Ort unterstützen? Welches Lagebild ergibt sich? Wie kann man das militärische Gerät einsetzen ohne die ohnehin schon angespannte Lage zu China nicht weiter zu verschärfen? Wie soll vorgegangen und priorisiert werden? Welche Folgen haben mögliche Maßnahmen für die beteiligten Akteure?

 

Nach einer kurzen Einarbeitungsphase in den Gruppen wird eine strukturierte und gute Zusammenarbeit möglich, welche anhand der vorher erlernten Tools zur Bewältigung der Herausforderungen eingesetzt wird.

 

Wir bedanken uns hiermit nochmal recht herzlich bei den Experten von CriEx für ihr Engagement und ihre Zeit, sowie bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für das große Interesse und die aktive Mitarbeit.