Ein sicherer Luftraum ist keine Selbstverständlichkeit, es gibt Menschen, die jeden Tag genau dafür sorgen. Genau diesen statteten die Hochschulgruppen Regensburg und Passau am 13.01.2025 einen Besuch ab. Um kurz nach 8 Uhr morgens hieß es an der Uni „aufsitzen“, da uns ein Bus des Logistikbataillons 472 aus Kümmersbruck an der Uni abholte, um uns nach Neuburg an der Donau zu bringen. Ziel: Taktisches Luftwaffengeschwader 74 (TaktLwG 74).
Seit 1912 wird in Neuburg militärisch geflogen. Ab 1961 durch das als Jagdgeschwader 74 aufgestellte heutige Taktische TaktLwG 74 der Bundeswehr. Im Mannschaftsheim der zum Fliegerhorst gehörenden Kaserne begann der Besuch mit einführenden Worten durch Jugendoffizier Hauptmann Schedlbauer sowie einem Vortrag zur Geschichte des Fliegerhorstes sowie des Auftrags des TaktLwG 74.
Kernaufgabe des TaktLwG 74 ist der Schutz des deutschen Luftraums. Hierzu werden dauerhaft 2 Eurofighter als Alarmrotte Süd in Neuburg startbereit und gefechtsklar vorgehalten. Im Ernstfall sind sie nach maximal 15 Minuten in der Luft, im Durchschnitt werden aber nur 7 Minuten benötigt. Im Jahr 2024 stieg die Alarmrotte Süd 19 mal zu scharfen Einsätzen auf. Meist handelt es sich dabei um Alarmierungen aufgrund mangelnder Kommunikation zwischen Tower und Piloten. Um diesen Auftrag wahrnehmen zu können, leistet das TaktLwG 74 im Jahr rund 4000 Flugstunden an Übungszeit ab.
Nach einer Stärkung in der Bundeswehrkantine ging es mit dem Bus auf den nahe gelegenen Fliegerhorst. Hier wartete das Highlight der Exkursion. Nach einem Abstecher in das Geschwader eigene Museum inklusive Sitzprobe im Cockpit einer F-4 Phantom II ging es in Shelter 17. Hier nahm man sich eine Stunde Zeit, um der interessierten Gruppe den Eurofighter in allen Einzelheiten zu erklären. Ob Bewaffnung, Gegenmaßnahmen oder die Funktionsweise des Schleudersitzes, die Gruppe hielt sich auch mit Fragen nicht zurück. Nach einem Blick in den Fahrwerkschacht blieb noch nicht einmal die Frage nach dem Baujahr der Maschine, 2010, unbeantwortet.
Den Abschluss der Exkursion bildete das Beobachten des Flugbetriebs vom Beobachterbereich nur wenige Meter von der Startbahn entfernt. Insgesamt starteten innerhalb von gut 20 Minuten 7 Eurofighter sowie ein Tornado. Auch konnte unsere Gruppe Landemanöver von zwei Eurofightern beobachten welche, laut dem Geschwader am Morgen von Neuburg aus zu Übungen nach Rostock/Laage aufgebrochen waren.
Die BSH Regensburg bedankt sich bei der BSH HSG Passau sowie Hauptmann Schedlbauer für die Organisation und für die einmaligen Einblicke hinter die Kulissen des TaktLwG 74.