Rückblick auf den ersten Veteranentag bei den zentralen Feierlichkeiten in Berlin

Am 15. Juni wurde in Berlin erstmals der Veteranentag ausgerichtet – ein bedeutender Tag zur Würdigung aller Soldatinnen und Soldaten, die in der Bundeswehr gedient haben. Der Bundesverband war auf den zentralen Feierlichkeiten vertreten.

Foto: Nadja Klöpping (VdRBw)

Unter dem Titel „Veteranenpolitik in der Zeitenwende – Zeitenwende in der Veteranenpolitik“ diskutierten vier Panelisten aktuelle Herausforderungen und Chancen.


Dr. Timo Graf vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr betonte, dass die Leistungen der Soldatinnen und Soldaten trotz kritischer Betrachtung von Auslandseinsätzen stets positiv wahrgenommen wurden. Mit der Rückkehr zur Landes- und Bündnisverteidigung eröffneten sich neue Möglichkeiten, das gesellschaftliche Bewusstsein für die Arbeit der Bundeswehr weiter zu stärken. Dieses Bewusstsein schlägt sich auch in der Bereitschaft der Gesellschaft nieder, konkrete Unterstützung für Veteranen und Veteraninnen zu leisten.

 

Hauptmann Jessica Korte wies auf Verbesserungen durch das Soldatenentschädigungsgesetz und das Artikelgesetz „Zeitenwende“ hin. Gleichzeitig kritisierte sie die komplizierten Antragsverfahren und den Mangel an Ansprechpartnern für Betroffene. Die Arbeit von Organisationen wie dem Bund Deutscher Einsatzveteranen sei deshalb besonders wichtig, um Veteranen und ihre Familien bestmöglich zu unterstützen.

 

Als Tochter eines Einsatzveteranen, berichtete Lisa über ihre Erfahrungen. Sie setzt sich für mehr Sichtbarkeit und Unterstützung insbesondere für Kinder und Jugendliche von Einsatzveteranen ein. Ihre Schilderungen machten deutlich, wie wichtig professionelle Hilfe für die Verarbeitung der eigenen Erfahrungen ist. Kinder und Jugendliche dürften nicht vergessen werden, wenn es um Fürsorge und Unterstützung von Veteranenfamilien geht. 

 

Petro Bokanov von der Organisation UA Veterans Germany betonte die Bedeutung von Unterstützung für Veteranen. Im Vergleich zur Ukraine, wo die Veteranenkultur noch im Aufbau ist, sei Deutschland bereits sehr weit fortgeschritten. Veteranen aus der Ukraine, die in Deutschland leben, fühlten sich mit ihren deutschen Kameraden verbunden und könnten voneinander lernen.

 

Die Diskussion zeigte: Das gesellschaftliche Bewusstsein für die Leistungen von Soldatinnen und Soldaten wächst, doch Unterstützung und Sichtbarkeit – besonders für Familien und Kinder – bleiben weiterhin wichtig. Organisationen spielen eine zentrale Rolle bei der Betreuung und Vernetzung von Veteranen.