Am Ankunftstag führte Oscar Prust von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg die Teilnehmenden mit einem fundierten Vortrag in die Grundlagen der Sicherheitspolitik ein und arbeitete mit ihnen gemeinsam die Grundlagen der Theorien in den internationalen Beziehungen. Nach einem gemeinsamen Abendessen im Hostel folgte ein inspirierendes Gespräch mit Sophie Witte von der Münchener Sicherheitskonferenz, die von ihrem Berufseinstieg in die Sicherheitspolitik berichtete und wertvolle Einblicke in die Karrierewege der Branche gab.
Der zweite Tag begann mit einem Besuch des German Marshall Funds, wo Prof. Markus Ziener die möglichen Auswirkungen der jüngsten US-Wahlen auf die transatlantische Sicherheitskooperation beleuchtete. Anschließend sprach Maria Pericàs bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik über die Bedeutung der Cybersicherheit als Element hybrider Kriegsführung. Nach einer Mittagspause besuchten wir die Stiftung Wissenschaft und Politik, wo Gerrit Kurz über die aktuelle Krisenlage im Sudan referierte und die dortigen Konfliktfelder und deren internationale Auswirkungen darstellte. Der Nachmittag führte die Gruppe zum European Council of Foreign Relations, wo Jana Puglierin mit den Teilnehmenden die Zukunft Europas als eigenständigen Sicherheitsakteur im 21. Jahrhundert diskutierte. Den Abschluss des Tages bildete ein anregendes Kamingespräch im Hostel mit Enno Lenze, der als Kriegsberichterstatter persönliche Erfahrungen aus Krisenregionen teilte und kurzweilige Antworten auf die vielen Fragen der Teilnehmenden fand.
Der dritte Tag begann mit einem Vortrag von Felix Neumann in der Konrad-Adenauer-Stiftung zu Extremismus in Deutschland. In einem durch viele Fragen geprägtem Gespräch konnte er gezielt auf die Interessen der Studierenden eingehen. In dem anschließenden Besuch der Saudi-Arabischen Botschaft erhielten die Teilnehmenden Einblicke in die sicherheitspolitischen Herausforderungen der Golfregion. Nachmittags brachte Arno Tappe im Büro des Reservistenverbands die geopolitische Rolle Russlands näher, bevor Klemens Köhler über die gesellschaftlichen Gegensätze zwischen autoritären und demokratischen Systemen diskutierte und die Gefahr für die Pressefreiheit in Deutschland erörterte. Ein gemeinsames Abendessen in einer Berliner Pizzeria bot Raum für den Austausch mit Patrik Sensburg, Präsident des Verbandes der Reservisten, der über die Bedeutung der Reserve für die moderne Kriegsführung referierte. Den Abend rundete ein weiteres Kamingespräch mit Sara Nanni, MdB und Mitglied des Verteidigungsausschusses, ab, die über die Lehren aus dem Afghanistaneinsatz und deren Relevanz für die zukünftige Einsatzpolitik sprach.
Der letzte Tag begann mit einem Vortrag von Claus Soong vom Mercator Institute for China Studies (MERICS), der über die historischen und politischen Verbindungen Chinas zu Taiwan referierte. Abschließend beleuchtete Oberstleutnant i.G. Scholl von der Bundesakademie für Sicherheitspolitik (BAKS) die Rolle der nuklearen Abschreckung für die künftige Sicherheitsarchitektur. In einer gemeinsamen Abschlussdiskussion reflektierten die Teilnehmenden die Erlebnisse und Erkenntnisse der vergangenen Tage.
Mit dieser 50. Sicherheitspolitischen Grundakademie erhielten die Teilnehmenden wieder einen facettenreichen Einblick in die sicherheitspolitischen Themen unserer Zeit. Wir danken den Referierenden herzlich für ihre engagierten Beiträge und dafür, dass sie die Neugier der Teilnehmenden mit ihrem Wissen bereichert haben.