Veranstaltungsbericht: 53. Sicherheitspolitische Grundakademie

Vom 28. September bis zum 1. Oktober 2025 fand in Berlin die 53. Sicherheitspolitische Grundakademie (SGA) statt. Das viertägige Seminar bot sicherheitspolitisch interessierten Studierenden die Gelegenheit, sich mit verschiedenen Themenfeldern der Außen- und Sicherheitspolitik auseinanderzusetzen, Einblicke in die Arbeit sicherheitspolitischer Institutionen zu gewinnen und mit Expert:innen in den Austausch zu treten.

Bei BwConsulting kann sich die Gruppe bei einem interaktiven Workshop einbringen

In der Vertretung der Europäischen Kommission betrachten wir das Thema aus einer Perspektive der EU-Zusammenarbeit

Beim BMVg lernen die Teilnehmenden die ministriale Arbeit zum Operationsplan Deutschland kennen

Im Berlin Story Bunker werden uns die Hintergründe zu den Exponaten von Enno Lenze näher gebracht

 

Den Auftakt bildete nach der Anreise am Sonntag eine Einführung und Vorstellung des Bundesverbands sowie seiner Aufgaben. Bei einem anschließenden Kennenlernabend konnten die Teilnehmenden in lockerer Atmosphäre Kontakte knüpfen.

 

Am Montagmorgen stand der Besuch im Bundesministerium der Verteidigung mit einer Besichtigung des Ehrenmals der Bundeswehr auf dem Programm. Fregattenkapitän Martin Poppitz stellte hierbei den „Operationsplan Deutschland“ und die Bedeutung gesamtgesellschaftlicher Resilienz vor. Weiterführende Einblicke erhielten die Teilnehmenden bei BwConsulting, wo Jonathan Ponfick und Vincent Koch das neue Wehrdienstmodell der Bundeswehr vorstellten und mit den Teilnehmenden interaktiv einen Workshop zur Thematik Arbeitgeberattraktivität der Bundeswehr diskutierten. Ein Höhepunkt des Tages war der Vortrag durch den Gesprächskreis Nachrichtendienste in Deutschland e.V., der die Arbeitsweise deutscher Nachrichtendienste erläuterte und auch persönliche Einschätzungen ersichtlich machte. Am Abend sorgte ein interaktives Positionierungsspiel im Reservistenverband für angeregte Diskussionen, bevor der Tag in geselliger Runde in einer Berliner Bar ausklang.

 

Der dritte Tag begann mit einem Besuch der Konrad-Adenauer-Stiftung, wo Martin Bieber die Sicherheitsarchitektur im Indopazifik beleuchtete. Ein besonders eindrucksvoller Programmpunkt war die Führung durch den Berlin Story Bunker mit Kriegsreporter Enno Lenze. Geopolitisch aktuelle Fragen standen im Mittelpunkt beim Besuch der Botschaft Litauens, wo sowohl der Botschafter als auch der Verteidigungsattaché die sicherheitspolitischen Herausforderungen durch die russische Aggression darstellten. Im Anschluss gab Suzanne Tisserand (ECFR) einen Input zur französischen Militärpräsenz in Afrika, bevor Dr. Jane Oispuu in der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland über die Rolle der EU bei der Stärkung einer gemeinsamen Verteidigungsindustrie sprach. Den Abend prägte ein Alumni-Talk mit Sophie Witte (ISPK), die über den Berufseinstieg in die Sicherheitspolitik berichtete und wertvolle Erfahrungen teilte.

 

Am Abschlusstag reiste die Gruppe gemeinsam zur Bundesakademie für Sicherheitspolitik (BAKS). Dort diskutierte Adrian Teetz die strategische Kommunikation der Bundeswehr in Bezug auf die Quadriga 24/25 nach außen, während Dr. Olga Alinda Spaiser über Gefahren und Herausforderungen biologischer Waffen referierte. Mit einer offenen Abschlussdiskussion und Feedbackrunde endete die 53. SGA.

 

Die Akademie zeichnete sich durch eine thematische Breite von sicherheitspolitischen Grundlagen bis zu hochaktuellen geopolitischen Fragestellungen aus. Besonders der enge Austausch mit Referenten aus dem Baltikum erwies sich als ein nachhaltiger Eindruck auf die unterschiedliche Sicherheitswahnehmung in Europa.

 

Begleitet und organisiert wurde die Akademie durch die Beauftragten Julie Noe und Harmen Singh unter der Leitung der Ressortverantwortlichen und stellv. Bundesvorsitzenden Johanna Knauer.