Klimawandel als "Brandbeschleuniger" – Klima & Sicherheit im Fokus der 15. Sicherheitspolitischen Aufbauakademie des BSH

Wasserstress und Climate Mobility, dies waren die auf der 15. Sicherheitspolitischen Aufbauakademie (AKK) des Bundesverband Sicherheitspolitik an Hochschulen (BSH) von den Referentinnen und Referenten am häufigsten genannten Herausforderungen aufgrund des Klimawandels, denen wir uns in den kommenden Jahren politisch als auch gesamtgesellschaftlich stellen müssen. Denn im Zuge der im Online-Format vom 22. bis zum 25. Oktober 2023 stattgefundenen Akademie widmeten sich die Teilnehmenden, darunter auch unsere FAUST-Vorstandvorsitzende, der Frage, welche Auswirkungen der Klimawandel auf unsere Sicherheit oder auf die Lage im Irak, in Westafrika oder dem Pazifik haben werden.
 

Die Zusammenhänge zwischen Klima und Sicherheit erläuterten uns hierbei Expertinnen und Experten aus Politik, Forschung und Zivilgesellschaft. Durch ihre Inputs wurde den Teilnehmenden besonders deutlich, dass der Klimawandel ein Brandbeschleuniger für eine Vielzahl von Konflikten ist. So können seine Umweltauswirkungen in besonders betroffenen Regionen zur Wasserknappheit, Ernährungsunsicherheiten oder damit auch zu steigenden Preisen führen. Die daraus resultierenden Unzufriedenheiten innerhalb der Gesellschaft können somit vor allem ein Nährboden für Populismus, Terrorismus und Putschversuche gegen die bestehende Regierung sein. Gleichermaßen können die Auswirkungen des Klimawandels Konflikte um Ressourcen oder zu Wasserstress führen. Denn auch eine Begrenzung der Wasserzufuhr durch den Bau von Staudämmen kann als strategisches Mittel zum Ausüben von politischem Druck auf Nachbarstaaten genutzt werden.
 

Vor allem Climate Mobility, zu verstehen als Umweltmigration, wurde oftmals in den Vorträgen als die zentrale Herausforderung genannt. Da Vertreibungen multikausal gedacht werden müssen, kann auch die Ressourcenknappheit zu Landflucht und prekären Situationen in den Städten führen. Binnenmigration, aber auch die Massenmigration, beispielsweise nach Europa, werden die Folge sein, denn der Klimawandel gefährdet vor allem die menschliche Sicherheit.

Auch in Europa kämpfen wir bereits mit den Folgen des Klimawandels. Insbesondere das Ahrtal-Hochwasser zeigt deutlich, dass wir uns anpassen müssen. Das Technische Hilfswerk (THW) und damit der Zivil- und Katastrophenschutz in Deutschland müssen sich somit verstärkt auf Naturkatastrophen einstellen. Gleichermaßen sind Streitkräfte Gefahren wie Hitze ausgesetzt. Hierbei stellt sich für die NATO vor allem die Frage, wie ihr Equipment an die erschwerten Umweltbedingungen angepasst werden kann. Empfehlenswert sei laut Volker Strotmann als Abteilungsleiter Einsatz des THW die internationale Vernetzung und Zusammenarbeit beim Aufbau von Resilienzen und länderübergreifender Hilfe.
 

Da der Klimawandel nicht vor Grenzen haltmacht und eine jede einzelne Person betrifft, möchten wir an dieser Stelle als FAUST gleichermaßen betonen, dass Sicherheit durch den Faktor Klima neu gedacht werden muss, denn noch zu unzureichend findet dieser in sicherheitspolitischen Diskursen Beachtung. In Anbetracht dessen können wir euch den Bericht unseres Bundesverbands zur Akademie sehr ans Herz legen. Dort findet ihr nicht nur einen Abriss aller Inhalte der Akademie, sondern auch einige zentrale Ansprechpersonen rund um das Thema Klima & Sicherheit.