Die II. Sicherheitspolitische Aufbauakademie
Nach vielen Wochen harter Vorbereitung konnte der BSH vom 25.03-28.03. diesen Jahres 18 sicherheitspolitische Interessierte zu unserer 2. Aufbauakademie in Königswinter bei Bonn begrüßen. Veranstaltungsort für diesen Zeitraum war die Jakob-Kaiser-Stiftung.
Das Seminar stand unter dem Leitthema „Afrika – der vergessene Kontinent“. Am Tag der Ankunft wurden die teilnehmenden Studenten aus unterschiedlichen Fach- und Studienrichtungen begrüßt, die mit viel Praxiserfahrung und Grundwissen zur Aufbauakademie angereist waren. Am Abend eröffnete Prof. Dr. em. Peter Meyns mit einem Vortrag zu „50 Jahren Unabhängigkeit in Afrika“ das Seminar. Bereits dort zeichnete sich großes Interesse an der Thematik ab – die ersten Fragen ließen nicht lange auf sich warten. Bei Essen, Trinken und Gesprächen nach Abschluss des Programms lernten sich alle Teilnehmer kennen.
Der nächste Tag begann um 9 Uhr. Das erste Ziel vom Ausflugstag, begleitet vom Jugendoffizier Koblenz, Hauptmann Dennis Liebenthal, war ein Besuch im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Bonn. Dort gab der Mitarbeiter aus dem Referat für Außen- und Sicherheitspolitik Peter Krahl allen einen umfassenden und spannenden Einblick in die Arbeit und das Engagement des BMZ in Afrika. Anschließend zeigte Herr Krahl der Gruppe den Park des BMZ mit den „Kanzlerbäumen“, den Bäumen, die jeder Bundeskanzler nach dem Ende seiner Amtszeit selbst dort einpflanzt. Während der Besichtigung des Kanzler-Bungalows, in dem einst viele Staatschefs ein- und ausgingen, wurde zügig der passende Ort für das Gruppenfoto gefunden: im Wohnzimmer der Altkanzler Erhardt, Schmidt, Kohl & Co.
Das Mittagessen fand im Bundesministerium der Verteidigung statt. Dort gab es auch den nächsten Vortrag zu hören: Der Einsatz der Bundeswehr am Horn von Afrika. Der Vortrag entwickelte sich schnell zu einer anregenden, offenen und spannenden Diskussionsrunde.
Um 18 Uhr erzählte Dr. Veronika Siebenkotten-Branca von ihren Erfahrungen und ihrem Einsatz als Mitarbeiterin bei „Ärzte ohne Grenzen“ in Afrika. Beim anschließenden Abendessen wurde sie noch viel befragt, gleichwohl diskutierten einige schon mit dem letzten Referenten des Tages, Rainer Tigges vom Deutschen Entwicklungsdienst. Dieser berichtete von seiner Arbeit und seinem Leben als Entwicklungshelfer für Agrartechniken im Tschad. Trotz fortgeschrittener Stunde wurden die Teilnehmer nicht müde kritisch zu hinterfragen und sich untereinander und mit den Referenten auszutauschen. Um 22 Uhr war das Programm offiziell beendet.
Am Dienstag, den 27.03., dem letzten Programmtag, waren noch zwei weitere Gäste für Vorträge eingeladen. Ein Mitglied von Amnesty International gab einen Überblick über das Thema Pressefreiheit in Afrika. Die letzte Referentin war Julie Kolsdorf, eine Mitarbeiterin des GIZ. Sie brachte den 18 Teilnehmern der Aufbauakademie die Afrikanische Union und die afrikanische Sicherheitsarchitektur näher.
Mit insgesamt fünf Referenten und zwei besuchten Ministerien hatten die Jungakademiker nun genügend Information und Überblick, um das Thema Afrika eigenständig zu bearbeiten. In Gruppenarbeiten sollten Essays zu Themen rund um Afrika entstehen, die anschließend auch in BSH-internen Publikationen veröffentlicht werden. Mit viel Arbeitseifer wurde am Nachmittag an passenden Themen, dem Aufbau und den Inhalten der Essays gearbeitet. Unter anderem wurden die Energieversorgung, die Sicherheitspolitik der Afrikanischen Union und die Piraterie thematisiert.
Wissensdurst, Engagement und Arbeitseifer, großes Interesse für das Sachgebiet, beeindruckendes Wissen, reflektierendes Denken und kritisches Hinterfragen zeichnete die Gruppen aus, die allen Referenten positiv auffiel. Mit einem guten Feedback und viel In- sowie Output konnte die 2. Sicherheitspolitische Aufbauakademie in Königswinter ohne Schwierigkeiten und mit viel Lob abgeschlossen und als voller Erfolg gefeiert werden.
Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals recht herzlich bei der Jakob-Kaiser-Stiftung für die Unterkunft und die optimale Versorgung während der arbeitsintensiven Tage, bei den Referenten und Ministerien für die gute Zusammenarbeit und natürlich bei allen Teilnehmern, die nicht zuletzt zum Erfolg der Akademie maßgeblich beigetragen haben.