Die XIV. Sicherheitspolitische Grundakademie

Ein kleiner Bericht

 

Nach Begrüßung der Teilnehmer wurde die Arbeit des BSH kurz vorgestellt. Darauf folgte die Vorstellungsrunde der Teilnehmer, die Vorstellung des FSH durch Richard Göbelt und die Vorstellung der WiSi-Sammelbandreihe durch Björn-Peter Kilian.

 

Der Bundesvorstand, wurde während der Grundakademie vom stellvertretenden Bundesvorsitzenden und Generalsekretär des BSH Jörg Sambleben vertreten.


Zum ersten inhaltlichen Vortrag wurde Herr Prof. em. Dietmar Schössler begrüßt. Er hat zu Clausewitz referiert. Für ihn stellt die Theorie von Clausewitz ein Schlüssel zum Schloss dar, eine Methode zum Verständnis der internationalen Politik. Bei der Erläuterung des Werkes „Vom Kriege“ kritisierte er vor allem die fehlerhafte Perzeption durch Prof. Herfried Münkler. Vor allem Münklers These, dass asymmetrische Kriege allein das 21. Jahrhundert bestimmen werden, bezweifelte er sehr. Zudem handelt es sich bei Clausewitz um eine Theorie, die vor allem auf eine vernünftige Betrachtung der Theorie und der Praxis abzielt und versucht beide in der richtigen Balance zu halten.


Nach Prof. Schössler wurde die erste Gruppenphase mit Christian Heideloff zu Sicherheit und Sicherheitspolitik durchgeführt. Dabei stellten sich die Teilnehmer die Frage, was denn genau Sicherheit und Sicherheitspolitik (aber auch Frieden und Verteidigung) bedeutet. Dabei wurde vor allem nach Definitionen gesucht. Es gab viele Ansätze, die stark debattiert wurden, so dass hier gar nicht alles geschafft werden konnte. Den ersten Abend beendeten ein kühles Bier und etwas zu Essen in der UHG.


Am Sonntag startete die zweite Gruppenarbeitsphase zu den Theorien in den Internationalen Beziehungen. Dabei spielten zahlreiche Theorien eine Rolle, u.a. Realismus und Institutionalismus. Dabei mussten sich die Teilnehmer vorher in einer Linie aufstellen und entscheiden, ob sie eher für die Praxis/Beschreibung oder für die Theorie stehen möchten, also nach links oder rechts positionieren sollten. Interessanterweise war es diesmal recht praxisorientiert.


Danach besuchte Herr Dr. Stefan Böckenförde die SGA, der über den Sicherheitsbegriff referierte. Dabei zeigte er vor allem den Wandel des Begriffes vom Kalten Krieg zur heutigen Situation auf. Im Anschluss daran stand der Chinavortrag von Prof. Sven Gareis an, der jedoch um eine Stunde verschoben wurde, so dass Gareis zur UN und der Libyen-Resolution etwas erzählen konnte. Statt einem Vortrag gab es also eher ein Impulsreferat und danach eine Fragestunde. Vor allem kam es zum „Aha-Erlebnis“ als Gareis erklärte, dass Bodentruppen durchaus erlaubt seien laut der Resolution, solange sie das Land nicht besetzen. Damit kritisierte er auch die verkürzte Berichterstattung der deutschen Medien, die zu falschen Vorstellungen führe.


Nach dem Mittagessen hielt Michael Seibold seinen Vortrag zu Geheimdiensten. Dabei verwendete er viele interaktive Elemente. So durften die Teilnehmer einen daily report bewerten, den Bush kurz vor 9/11 erhalten hatte, in welchem sehr konkret auf die Möglichkeit solcher Anschläge hingewiesen worden war.
Den gesamten Sonntag über begleitete Oberst Sanden, Inspizient für die Freiwillige Reservistenarbeit, die SGA. Er hielt am Morgen ein kurzes Grußwort und erzählte auch etwas über den Standort der Kaserne. Abends lud er die Teilnehmer noch in die OHG ein, wo er sich auch sehr begeistert von den Vorträgen und den Beiträgen der Teilnehmer zeigte.


Am Montag stand der Besuch des BMVg auf dem Programm. Begrüßt wurden die Teilnehmer von OTL Köhnke, der den Tag im BMVg organisiert hatte. Zuerst hielt Hauptmann Janke (Jugendoffizier) einen allgemeinen Vortrag zur Bundeswehr, was aber schnell in einer Diskussionsrunde von A-Z endete. Das Mittagessen wurde in der Landesvertretung Thüringen in Form eines rustikalen Essens eingenommen (Nackensteak und Thüringer).


Am Nachmittag hielt dann Oberst Matz (Leiter Gefechtsübungszentrum des Heeres) einen Vortrag zu seinen Erfahrungen als Kommandeur der QRF in Afghanistan. Wie dem Feedbackbogen entnehmen werden kann, war dies definitiv ein Highlight. Er war sehr direkt und ehrlich und hat Missstände in der Bundeswehr sehr deutlich angesprochen. Laut eigener Aussage ist er der erste deutsche Oberst seit dem 2.Weltkrieg, der von einem Gegner beschossen worden ist (auf einem Hubschrauberlandeplatz in Afghanistan).


Den Abschluss des  Montags bildete der Besuch im Paul-Löbe-Haus bei Rainer Arnold (MdB, SPD). Vehement wehrte er sich gegen Fragen bzgl. einer möglichen „Öl-für-Blut“-Politik. Er verwies darauf, dass nur Stabilität in den Regionen durch Handel den gewünschten Effekt hätte, um den deutschen Export und Import zu sichern, und militärische Interventionen seien da in der Regel hinderlich. Zudem müsse man von Fall zu Fall bewerten. Den Rest des Abends hatten die Teilnehmer zur freien Verfügung.


Am Dienstag hat Dieter Imme einen kurzen Vortrag zur momentanen Situation in Japan gehalten und auch Fragen zur chinesischen und japanischen Rüstung beantwortet. Danach sind wurde zur mexikanischen Botschaft gefahren, wo Ministro Sierra eine Stunde vom Drogenkrieg in Mexiko berichtete. Dabei sieht er die Problematik durchaus auch bei den Industrieländern, die zu wenig gegen Drogen in ihren eigenen Grenzen tun würden und zudem Mexiko zu wenig unterstützen. An die deutsche Adresse gewandt, sagte er, Deutschland würde den Drogenkrieg vor allem als Chemie und Waffenexporteur begünstigen. (auch wenn dies alles auf illegale Handlungen zurückzuführen ist).

 

Zum Abschluss wurde noch eine Stunde zusammengesessen und diskutiert sowie später in der UHG mit den letzten Anwesenden etwas gegessen. Dabei wurde dem Organisationsteam und dem BSH recht viel Lob ausgesprochen.

Hier ein paar Teilnehmermeinungen:

  • "Die Gruppenarbeit war super!"
  • "Super Veranstaltung/Organisation mit spannenden Themen und Referenten."
  • "...sonst habt ihr das voll und ganz super gemacht, vielen Dank!"
  • "Erst einmal vielen Dank für das tolle Seminar!"
  • "Auf jeden Fall war es sehr gut diese beiden Institutionen (BMVg und Bundestag) zu besuchen und es hat mir viel gebracht. Vielen Dank."
  • "Vielen Dank für die kompetente Leitung und Durchführung an alle Beteiligten. Es war mir ein Vergnügen an der Veranstaltung teilnehmen zu dürfen."
  • "Super Arbeit!"
  • "Hervorragende Kommilitonen."