Die XVIII. Sicherheitspolitische Grundakademie

Zum 18. Mal war es wieder soweit: Der BSH lud zur Sicherheitspolitischen Grundakademie nach Berlin und 26 sicherheitspolitische Interessierte kamen.

Auch dieses Mal wurde den TeilnehmerInnen ein abwechslungsreiches Programm geboten.

 

Den Anfang machte Christian Heideloff, der in Kleingruppen Grundlagenbegriffe wie Verteidigung, Sicherheit, Frieden, Sicherheits- und Friedenspolitik erarbeitete.

Auf dieser Basis bauten Steve Schlegel von der TU Dortmund, der über UN-Peacekeeping-Missions referierte, und Dr. Stephan Böckenförde von Akademie für Information und Kommunikation der Bundeswehr (AIK) auf. Böckenfördes Einführung in den erweiterten Sicherheitsbegriff verfolgte nicht nur die Gruppe des BSH, auch Landesvertreter des VdRBw beteiligten sich angeregt an der anschließenden Diskussion über Ziele, Herausforderungen und Motivationen deutscher Sicherheitspolitik.

 

Einen spannend Exkurs gab der ehemalige Fallschirmjäger Johannes Clair mit der Vorstellung seines Buches  „Vier Tage im November. Mein Kampfeinsatz in Afghanistan“ und einem lebendigen Vortrag über seine persönlichen Erfahrungen im Krieg.  

Auch praktische Eindrücke kamen dieses Mal nicht zu kurz. Der Montag begann mit einem Besuch im BMVg und einem Vortrag von Obersleutnant Hans-Christian Köhnke, der den ZuhörerInnen deutlich machte, dass Militär Gewalt zwar stoppen, Konflikte aber nicht lösen könne. „Das bleibt eine politische Herausforderung.“

 

Interessant ging es weiter mit einem Novum in der Geschichte der Sicherheitspolitischen Grundakademien: Zum ersten Mal standen zwei Botschaftsbesuche auf dem Programm.

Den Anfang machte die algerische Botschaft, die einen herzlichen Empfang für den BSH vorbereitet hatte und durch einen sehr offenen Vortrag des Botschafters Madjid Bouguerra über sicherheitspolitische Herausforderungen in der Sahel-Zone begeisterte.  Besonders der Thematik des Drogenschmuggel und des Terrorismus widmete er sich in seinem Vortrag: „You cannot link terrorism to religion, to people, to a region, it is everywhere – a global problem.“ Die internationale Gemeinschaft müsse das Problem gemeinsam angehen, Algerien könne die Bürde in dieser instabilen und armen Region nicht alleine tragen, so Bouguerra.

 

In der französischen Botschaft wurde die Gruppe, nach einer intensiven Führung durch die Räumlichkeiten, von Militärattaché General Philip Chalmel begrüßt. Nach einer kurzen Rede über die deutsch-französische Beziehung, stellte er sich offen allen Fragen.

 

Der ereignisreiche Tag endete in der Julius-Leber-Kaserne mit einem Vortrag von Jörg Haas, Experte im Bereich des Krisen- und Sicherheitsmanagements, über den Zivilschutz in Deutschland. Trotz der späten Stunde folgte die Gruppe gespannt seinen Ausführungen: „Die Annahme ‚sowas kann nicht passieren‘, kann man nach 9/11 und Fukushima streichen“. Auch machte er deutlich, dass wer sich mit Bevölkerungsschutz befasse, sich auch mit der sicherheitspolitischen Lage und mit militärischen Fragen befassen müsse.

 

Der letzte Tag klang mit einer intensiven Debatte über Europas und Deutschlands sicherheitspolitische Zukunft aus.

Auch dieses Mal war die Grundakademie wieder ein voller Erfolg, vor allem dank der engagierten Beteiligung der TeilnehmerInnen.

 

(Bericht: Nadine Düe)