„Reden ist Handeln!“ – mit diesen Worten leitete der damalige BSH-Bundesvorsitzende Jan Fuhrmann die Verleihung der Goldenen Eule in Frankfurt am Main ein und verortete den Preis damit in der gesellschaftlichen Debatte über Sicherheitspolitik, die längst kein Elitenthema mehr sei. „Es lohnt sich für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu sicherheitspolitischen Themen zu arbeiten“, betonte Fuhrmann.
Auch der Reservistenverband betrachte es als „Herzensangelegenheit, den jungen wissenschaftlichen Diskurs zu fördern“, so Oswin Veith, MdB und Präsident des VdRBw. Dieses Jahr sei die Preisverleihung ganz von einem umfassenden Sicherheitsbegriff geprägt und es gelinge dem BSH somit „im wissenschaftlichen Diskurs einen eigenen Schwerpunkt zu setzen“. Veith lobte die Zusammenarbeit mit dem BSH, „der nicht nur am Puls der Wissenschaft ist, sondern auch die wissenschaftliche Arbeit von Jungakademikern in den Fokus rückt.“ Die Preisträger ermutigte er, den Preis als Ansporn für die Zukunft zu sehen.
Mit dem Thema – des mit €1.000 dotierten Preises – „Maritime Sicherheit im 21. Jahrhundert – Neue Herausforderungen in einer vernetzten Welt“ wurde bewusst ein unterrepräsentierter Teil der sicherheitspolitischen Debatte gewählt. Der Gutachterkreis bestand aus 17 Wissenschaftlern, davon 14 Promovierten und 5 Professoren von verschiedenen Universitäten und Think Tanks. Diese bewerteten die sieben Einreichungen in einem anonymisierten Peer-Review Verfahren.
Inhaltlich führte Dr. Sebastian Bruns, Leiter der Abteilung Maritime Strategie und Sicherheit am Institut für Sicherheitspolitik der Universität Kiel (ISPK), in das komplexe Themenfeld ein. Maritime Sicherheit bedürfe dabei einer klaren Definition. Der Begriff sei „vage genug, dass er alles für jeden bedeuten kann“ und gleichzeitig von zunehmender akademischer sowie realpolitischer Bedeutung, so Dr. Bruns. Im Anschluss rief er zu mehr Vernetzung auf und ermutigte den Nachwuchs Kontakt zu Instituten und Lehrstühlen zu suchen sowie an Konferenzen teilzunehmen. „Anreize wie dieser Nachwuchspreis helfen“, lobte Dr. Bruns den Verband.
In der Kategorie Bachelor gewann Gina Schneider, die 2017 an der Hochschule Rhein-Waal ihren Abschluss machte. Schneider untersuchte zwischenstaatliche Konflikte und „hedging“-Strategien im Kontext asymmetrischer Machtverhältnisse im südchinesischen Meer. Hierbei gibt sie einen realistischen, wenn auch nicht allzu optimistischen Ausblick auf den Konflikt, welcher wohl „Politik und Fachwelt noch einige Jahre beschäftigen wird“, so Johannes Kummerow, der als stellvertretender Bundesvorsitzender für die Goldene Eule 2017 verantwortlich war.
In der Kategorie Master wurde Hendrik Schopmans ausgezeichnet, der 2016 seinen Abschluss an der Universität Oxford absolvierte. Er untersuchte den Nutzen von „Joint Development Agreements“ (JDA) als Konfliktbewältigungsmechanismus am Beispiel der Falkland Inseln. Basierend auf den Theorien der Internationalen Beziehungen sowie „domestic politics“ betont Schopmans, dass oftmals nationalistische Rhetorik „JDAs“ verhindere.
Schopmans bedankte sich in seiner Rede beim BSH sowie dem Reservistenverband und betonte deren wichtiges Engagement in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.