Chinesische Sicherheitspolitik im Südsudan

Über das chinesische Engagement im Südsudan haben wir am 24.06. mit Felix Brender-Wang mit 12 weiteren Teilnehmern und Teilnehmerinnen gesprochen. Brender-Wang, der an der London School of Ecenomics zu diesem Thema forscht, konnte neben Einblicken in den Südsudan, seinen Forschungssschwerpunkt, auch einiges zu chinesischer Sicherheitspoliitik und dem Selbstverständnis der Großmacht vortrage.

Südsudan. Was will China dort überhaupt? Neben einer großen Zahl an Blauhelmsoldaten* aus China sind dort auch weitere Kräfte aus dem Reich der Mitte, beispielsweise private Sicherheitsunternehmen.

Bereits nach dem Ende der Kolonisation des Sudans strebte der Südsudan nach Unabhängigkeit. Dies löste zahlreiche Konflikte zwischen dem muslimischen Sudan und christlichen Südsudan aus. Noch immer ist die Lage nicht stabil und es kommt zu Grenzstreitigkeiten. Dazwischen ist neben der UN Mission UNMISS eine große Anzahl an verschiedenen Akteuren aktive. Es ist unübersichtlich und nicht selten werden die Fronten gewechselt. Doch welche Ziele verfolgt dabei China?

Diese Frage versuchte uns Felix Brender-Wang zu beantworten, er selbst ist chinesischer Muttersprachler, machte sein Abitur in Deutschland, studierte kurzzeitig in Peking, arbeitete als Konferenz-Dolmetscher für internationale Organisation, studierte an der SOAS in London und arbeitet aktuell an seinem PhD an der Economic School of London. Ein bunter Lebenslauf, der aber einen guten Eindruck in das chinesische Selbstverständnis gab, schon allein aufgrund der Sprache. So sieht sich China als Führer des globalen Südens gegen die westliche Welt. Durch Anreize durch die Regierung werden Unternehmen in Staaten gelockt, in denen sonst niemand investieren will. So sind es nicht zuletzt wirtschaftliche Interessen, die die chinesische Sicherheitspolitik im Südsudan durchsetzen möchte. Ob sich das wirtschaftlich mittlerweile noch lohnt ist allerdings fraglich. Seit Jahren kostet der Einsatz Unmengen ohne etwas abzuwerfen. Ob sich das jemals ändern wird, ist fraglich Brender-Wang sieht es aber weniger positiv für China.

Nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung kam es zu einem informellen Austausch zwischen einer handvoll Teilnehmenden in dem es nicht mehr nur um chinesische Sicherheitspolitik ging.