Veranstaltungsbericht: Weltfrauentag

Anlässlich des Weltfrauentags diskutierten wir die besondere Rolle von Frauen in Kriegen und Konflikten.

I. Thema der Veranstaltung

Gemeinsam mit der Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit (FNF) und dem Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) hat die Bonner Hochschulgruppe für Außen- und Sicherheitspolitik (BHAS) anlässlich des Weltfrauentages eine Veranstaltung mit ca. 40 Gästen ausgerichtet.

Das Grußwort hielt Iris B. Müller, Referentin des Landesbüros NRW der FNF. Es diskutierten Prof. Dr. Christine Schirrmacher, Professorin für Islamwissenschaft an den Universitäten Bonn und Leuven/Belgien , Dr. Stefanie Winkler, Postdoktorandin am Institut für Wirtschaftsgeschichte und Internationale Beziehungen der Universität Stockholm, und Christiane Heidbrink, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Center for Global Studies der Universität Bonn. Moderiert wurde das Gespräch von unserem Vorsitzenden Alexander Weyershäuser. Auf das Podiumsgespräch folge eine lebhafte Debatte mit dem sehr engagierten Plenum.

 

II. Zusammenfassung

Anlässlich des Weltfrauentags wurde die besondere Rolle von Frauen in Kriegen und Konflikten diskutiert. Während Frauen in bewaffneten Konflikten seltener direkt an den Fronten kämpfen als Männer, sind sie tendenziell häufiger Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt: Von sexueller Gewalt über Vergewaltigungen bis hin zu Femiziden. Immer wieder wird Gewalt gegen Frauen als Kriegswaffe eingesetzt – auch, um deren Männer zu erniedrigen.

Doch sind Frauen nicht nur Opfer von Kriegen. Auch sie werden zu Täterinnen, Unterstützerinnen, Aktivistinnen und Verteidigerinnen. Zugleich treten sie immer wieder als Beraterinnen und Akteurinnen in Friedens- und Versöhnungsbemühungen in Erscheinung, obgleich sie in hohen Ämtern und nationalen wie internationalen Entscheidungsgremien nach wie vor oft unterrepräsentiert sind. Mit Blick auf die aktuellen Konflikte in Israel/Palästina und der Ukraine erörterten die Expertinnen, welche partikulären Betroffenheiten Frauen in Kriegen und Konflikten erleben, wie sich die Rolle der Frauen verändert und wie sie besser geschützt werden können.

Bezüglich dieser Debatten haben feministische Ansätze eine drängende Aktualität und Relevanz. Unumstritten war die Forderung nach gleicher Repräsentanz. Selbstkritisch wurde die vergleichsweise geringe Diversität der außen- und sicherheitspolitischen Szene thematisiert. Hinsichtlich der feministischen Außenpolitik wurde herausgestellt, dass diese in anderen Weltteilen eine hohe Sensibilität für kulturelle und religiöse Unterschiede an den Tag legen muss, wenn sie für dortige Emanzipationsbemühungen und Zivilgesellschaften anknüpfungsfähig sein will.