Die Transatlantischen Beziehungen unter Trump

Dass Sicherheitspolitik zwar eine ernste, aber auch sehr unterhaltsame Angelegenheit sein kann, erfuhren die Teilnehmenden des Townhall Meetings unter dem Titel „The Transatlantic Alliance and the Trump Administration“ am 20.11.2017. Bei den Vortragenden handelte es sich um den US- Generalkonsul James Herman sowie den Kommandierenden General der US-Armee in Europa, Generalleutnant Ben Hodges.

Generalkonsul James Herman (r.) freut sich über eine besonders schwere Frage an General Hodges. (©: Johannes Kummerow/ASH)

Volles Haus: über 130 Gäste füllten das Atrium des HCA (©: Johannes Kummerow/ASH)

Eine Flasche Bier gab es für jeden mit einer besonders schweren Frage. Die zwölf Gewinner mit den Referenten auf dem Podium. (©: Johannes Kummerow/ASH)

Eine Kooperation zwischen dem Heidelberg Center for American Studies (HCA) und der Außen-und Sicherheitspolitischen Hochschulgruppe Heidelberg (ASH) hatte zur Diskussion mit den hochkarätigen Gästen eingeladen. Die bereits gemeinsam gesammelte Erfahrung der Referenten mit derartigen Veranstaltungen trug schon in den ersten Minuten nach der Begrüßung durch den Gründungsdirektor des HCA, Prof. Dr. Dr. h.c. Detlef Junker zur Auflockerung der Atmosphäre bei: sie hatten einen Kasten Bier mitgebracht, um daraus Flaschen als Belohnung für besonders schwierige Fragen an die Zuhörerschaft zu vergeben. Nicht zuletzt auch aufgrund dieser entspannten Atmosphäre entwickelte sich schnell eine lebhafte Diskussion zwischen Publikum und Gästen.

 

Mehrmals betonten Generalkonsul Herman und Generalleutnant Hodges dabei die große Bedeutung einer guten deutsch-amerikanischen Beziehung, sowie die Rolle Deutschlands als „moral authority“ weltweit. Aber auch die verschiedenen Maßnahmen zur Wiedergewinnung des deutschen Vertrauens nach der NSA-Affäre und die Bedeutsamkeit einer guten bilateralen Beziehung unterhalb der Regierungsebene wurden durch beide Redner wiederholt hervorgehoben.

 

Darauf angesprochen, welchen Einfluss der Twitter-Account des US-Präsidenten auf die deutsch-amerikanischen Beziehungen hätte, antwortete Generalleutnant Hodges knapp: „watch what we do- not what we say“. Trotz allem sei eine Einhaltung der 2014 gemachten Zusagen zum Ziel der Steigerung der Verteidigungsausgaben auf 2% des BIP innerhalb der NATO integraler Bestandteil einer verlässlichen Partnerschaft beider Länder auf Augenhöhe. Denn zwar sei eine diplomatische Konfliktbeilegung einer militärischen immer vorzuziehen- Diplomatie ohne ausreichend verfügbare militärische Kapazitäten sei jedoch wie „ein Orchester ohne Instrumente“ so Generalleutnant Hodges.

 

Eine Stärkung der europäischen Zusammenarbeit im Bereich der Verteidigung genieße deshalb große Zustimmung in den USA, nicht zuletzt, weil eine effiziente Zusammenarbeit im Bereich Beschaffung und Instandhaltung innerhalb der EU sowie eine schnellere Verlegbarkeit von Material und Personal in Europa letztlich auch die NATO stärke.

 

Nach der 70-minütigen, angeregten Diskussion zwischen Referenten und Teilnehmenden bedankte sich Moderator Florian Stallkamp von der ASH im Namen der Teilnehmenden bei Generalkonsul Herman und Generalleutnant Hodges, sowie dem HCA für die erfolgreiche Zusammenarbeit und sprach auch dem etwa 130-köpfigen Publikum seinen Dank für die lebhafte Beteiligung aus.