Die Trump- Administration. Auf der Suche nach einer Außen- und Sicherheitspolitik ( Prof. Dr. Georg Schild, Universität Tübingen)

 

Als Experte für Außen- und Sicherheitspolitik der Vereinigten Staaten von Amerika gab uns Prof. Dr. Georg Schild von der Universität Tübingen am 28. April 2017 einen breiten Einblick in sein Fachgebiet.

 

Angefangen mit den außenpolitischen Phasen und Konzepten in der US-Geschichte erklärte er, inwiefern Außenpolitik Rückschlüsse auf innerpolitische Prozesse ermöglicht. Dabei zog er einen Vergleich zwischen Donald Trumps propagiertem Rückzug der USA mit dem Isolationismus unter Wilson nach den Verhandlungen von Versailles. Schließlich analysierte er Trumps Verhältnis zur Institution Staat selbst und zeigte uns seine Untersuchung dazu, inwiefern um den Zeitpunkt Anfang April ein Umdenken bei Trump stattgefunden hat, da er sämtliche außenpolitische Positionen grundlegend änderte. Bis dahin hatte er mehrfach die Nato für obsolet erklärt, China als Währungsmanipulator bezeichnet und sich gegen militärische Aktionen gegen die syrische Regierung ausgesprochen. Anfang/Mitte April geschah eine Wendung von 180 Grad, indem Trump ab diesem Zeitpunkt die jeweils gegensätzliche Position vertrat: er äußerte sich vielmehr, dass die Nato nicht obsolet  und China kein Währungsmanipulator sei. Mit der Anordnung des Bombardements auf den syrischen Militärflughafen nahm er ebenfalls Abstand vom propagierten Isolationismus. Ob allerdings ein bestimmtes Ereignis diese Wendung hervorruf und welches dieses ist, ist von außen nicht zu klären. Festzustellen ist jedenfalls, dass Trump sich damit von seiner Wahlkampfpolitik distanzierte.

 

Wir danken Herrn Prof. Dr. Schild herzlich für seine Anreise aus Tübingen und seinen interessanten Vortrag zur US-amerikanischen Außenpolitik.