Einladung Online-Seminar: Grund zum Feiern? 50 Jahre Nuklearer Nichtverbreitungsvertrag

Ob sich der Vertrag in einer Art Midlife-Crisis befindet, und welche Optionen für ihn bestehen, diskutieren wir gemeinsam am Mittwoch, den 22. Juli 2020 ab 19:00  Uhr mit Dr. Oliver Thränert, Leiter des Think Thanks am Center for Security Studies (CSS) der ETH Zürich.

Am 5. März 1970 trat der Nukleare Nichtverbreitungsvertrag (NVV) in Kraft und etablierte damit eine internationale Norm der Nichtverbreitung. Durch die Schaffung einer Grundlage für ein umfassendes Nichtverbreitungsregime gilt der NVV seitdem als Fundament der nuklearen Ordnung. Der NVV besteht aus drei sich gegenseitig verstärkenden Pfeilern: nukleare Abrüstung, Nichtverbreitung und die friedliche Nutzung der Kernenergie. Fast alle Staaten sind diesem Abkommen beigetreten, weshalb gerade sein universeller Charakter von großer Bedeutung ist.

 

Jedoch gab es in den letzten Jahren Entwicklungen, die die Glaubwürdigkeit dieses Vertrags unterminiert haben. Zum einen gibt es eine große Unzufriedenheit auf Seiten der Nicht-Kernwaffenstaaten hinsichtlich der nuklearen Abrüstungsbemühungen der durch den Vertrag anerkannten Nuklearwaffenstaaten (USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien). Auch die Existenz von Atommächten außerhalb des NVV (Indien, Pakistan, Israel, Nordkorea) erregt ihr Missfallen. Zudem ist eine neue Rüstungsdynamik zu erkennen. Ausdruck dieser verstärkten Polarisierung zwischen den NVV-Vertragsstaaten ist die Verabschiedung des Atomwaffenverbotsvertrags von 2017, der die Ächtung der humanitären Folgen des Einsatzes von Atomwaffen zum Ziel hat. Wie kann die Polarisierung zwischen den Fraktionen in der NVV-Vertragsgemeinschaft reduziert werden? Welche Rolle spielen hierbei Deutschland und die 2019 initiierte Stockholm-Initiative?

 

Auch die aktuellen Entwicklungen hinsichtlich des 2015 ausgehandelten Nuklear-Abkommens mit dem Iran (JCPoA) belasten die Stabilität des Nichtverbreitungsregimes. Kann das JCPoA noch gerettet werden und welche Folgen hätte eine mögliche nukleare Bewaffnung  für die Sicherheit in der Region aber auch für den Fortbestand des NVV?

 

Darüber diskutieren wir am Mittwoch, den 22. Juli 2020 ab 19:00  Uhr mit Dr. Oliver Thränert, Leiter des Think Thanks am Center for Security Studies (CSS) der ETH Zürich. Moderiert wird die Veranstaltung durch Jonas Schmid, Beauftragter des Bundesverband Sicherheitspolitik an Hochschulen im Ressort Seminare und Exkursionen. Für die Durchführung des Online-Seminars nutzen wir ZOOM. Die Anmeldung erfolgt durch eine Mail mit Namen, E-Mail-Adresse und (sofern zutreffend) Universitäts- und Hochschulgruppenzugehörigkeit an anmeldung(at)sicherheitspolitik(dot)de. Nachdem die Anmeldung gesichtet wurde, werden eine Bestätigungsmail und ein Link zur Registrierung verschickt. Die Online-Seminare finden über Zoom statt, entsprechend ist eine aktive Teilnahme via Internet-Browser sowie telefonisch möglich. Weitere Hinweise dazu erhaltet ihr von der Moderation zu Beginn des Online-Seminars.

 

Disclaimer: Die Veranstaltung findet semi-öffentlich statt und erfolgt on-the-record. Sie wird aufgezeichnet und im Nachgang auf der Website des Bundesverbandes Sicherheitspolitik an Hochschulen veröffentlicht.