Krisenstabssimulation der HSGen Aachen und Münster

In einen eigentlich gemütlichen Sonntagnachmittag platzt am 23. Mai gegen 14:40 Uhr plötzlich folgende Nachricht: Eine Passagiermaschine auf dem Weg von Berlin nach Kairo wurde mutmaßlich entführt. Was also tun? Lest hier den vollständigen Bericht

23.05.2019 – 14:40 Uhr: Der Pilot einer Passagiermaschine setzt ein Notsignal mit dem Code für eine Entführung ab. Das Flugzeug befindet sich auf dem Weg von Berlin nach Kairo und fiel zudem durch eine Kursabweichung und den Abbruch der Funkverbindung auf. Da sich die Maschine noch im deutschen Luftraum befindet steigen sofort Jagdflugzeuge der Alarmrotte der Bundeswehr auf und versuchen aus nächster Nähe Kontakt zum Piloten aufzunehmen – jedoch ohne Erfolg.

 

Als der Krisenstab des Auswärtigen Amts zusammentrifft stehen viele ungeklärte Fragen im Raum: Wurde das Flugzeug entführt? Wenn ja, wer sind die Entführer und was wollen sie? Wohin steuert die Maschine? Oder handelt es sich doch nur um einen technischen Fehler?...

 

Am letzten Donnerstag schlüpften Mitglieder von ASIUM und des Studentischen Arbeitskreises für Außen- und Sicherheitspolitik Aachen sowie Gäste im Seminarraumzentrum in Münster in die Rolle des fiktiven Krisenstabs. Unter Anleitung der Simulationsgruppe CriEx (Crisis Exploit), die sich aus 5 Studierenden für Risiko- und Sicherheitsmanagement der Hochschukle für Öffentliche Verwaltung Bremen zusammenschloss, wurde ein Crisis Response Planspiel durchgeführt, bei dem die Teilnehmer in die Rolle eines Krisenstabs schlüpfen konnten und ein simuliertes Krisenszenario zu meistern hatten.

Nach einer theoretischen Einführung wurden die Besucher in zwei Gruppen eingeteilt, die unabhängig voneinander Lösungen entwickelten und auf ein sich veränderndes Szenario reagieren mussten. Dabei wurden sie von den Referenten und umfangreichen Materialien unterstützt. Durch die sich wandelnde Lage wurden die beiden Gruppen immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt und mussten ihre Lösungsansätze ständig anpassen.

 

Im Szenario des letzten Donnerstags bedeutete das konkret, dass das Flugzeug seinen Kurs schließlich in Richtung des Persischen Golfs änderte und spätestens mit einer eingetroffenen Botschaft der Entführer die Frage nach der Ursache des Vorfalls klärte. Die Entführer der Maschine forderten die Freilassung von 3 Häftlingen aus einem deutschen Gefängnis.

Die Gruppen mussten verschiedenste Bereiche zur Bewältigung des Krisenfalls bedenken, darunter diplomatische Beziehungen und die Nutzung dieser, mögliche Landeorte für die Maschine, eine eventuelle gewaltsame Befreiung der Geiseln usw. Es wurden Pressemitteilungen, sowie unter Berücksichtigung verschiedener Begleitumstände Vorbereitungs- und Handlungsmaßnahmen entworfen. Dabei wählten beide Gruppen unterschiedliche Herangehensweisen und stellten diese im Anschluss an die Simulation vor.

Das Planspiel verdeutlichte nicht nur die Komplexität des Arbeitsauftrags einer Krisenstabs, sondern auch die internen Herausforderungen bzgl. Kommunikation und Koordination innerhalb der Gruppen. Eine gemeinsame Evaluations- und Feedbackrunde rundete die Veranstaltung ab.

Wir bedanken uns bei den Referenten und unseren Gästen und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.