Online-Seminar "Klimawandel und Sicherheitspolitik"

Mit dem fortschreitenden Klimawandel wird die Frage nach Sicherheit vor ausbrechenden Konflikten immer wichtiger. Doch nur selten werden diese beiden Begriffe in Verbindung gesetzt. Daher widmete sich der Arbeitskreis für Sicherheitspolitik an der Universität Passau am Mittwoch, 13.01.2021, mit Stefan Lukas als Referenten diesem zentralen Thema.

„Wie verbindet ihr Klimawandel und Sicherheitspolitik“, mit diesem Denkanstoß begrüßte uns Stefan Lukas, Lehrbeauftragter an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Gastdozent der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg, und gab uns damit die Möglichkeit selbst über das Thema zu reflektieren. Nach anfänglichem Zögern sprudelten die Assoziationen nur so hervor. Von Fluchtbewegungen über Ressourcenkonflikte bis zur Versicherheitlichung nannten die Teilnehmer*innen viele relevante Schlagworte und Themengebiete. Vielleicht springen auch gerade bei Ihnen als Leser*in nur die Assoziationsgetriebe an.

 

Im ersten Abschnitt des Seminars führe uns Herr Lukas an das Thema heran. Bei einen rund 45-minütigen Vortrag brachte er uns verschiedenen Aspekten des Klimawandels für die Sicherheitsfrage näher. So zum Beispiel dem steigenden Wasserspiegel, der unter anderem Metropolen wie Bangkok langfristig verschwinden lassen und eine Massenumsiedlung der jetzigen Bewohner*innen bedeuten wird. Auch die Desertifikation, das Vertrocknen von Seen und die Ausbreitung der Wüste kam zur Sprache. Als Extrembeispiel kann hier Lake Chad genannt werden. Das Problem ist nicht nur der Wassermangel, sondern auch die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft. Denn den Menschen wird vor Ort vor allem von radikalen Gruppierungen geholfen und nicht von NGOs, welches zu einer Radikalisierung in der Bevölkerung und zu Unruhen führen kann. Auch in Deutschland wird der fortschreitende Klimawandel spürbar werden. Durch extremere Wetterbedingungen und z.B. Überflutungen, an die wir uns anpassen müssen. 

 

Dabei ist der Klimawandel nicht die Ursache von Konflikten - bis jetzt – „aber ein Brandbeschleuniger, der zu früher ausbrechenden Konflikten und sich zuspitzenden Situationen führt“, so Stefan Lukas. Im zweiten Abschnitt des Seminars während der Diskussion wurde noch einmal die Wichtigkeit der Verbindung der beiden Begriffe verdeutlicht und die Interdisziplinarität. Das Online-Seminar endete mit der dringenden Bitte, dieses Thema zu verbreiten und regelmäßig auch Dozierende mit entsprechenden Fragen zu konfrontieren. Das Thema sei zu wichtig und dringend, als das es vernachlässigt werden darf und kann, so Lukas.  

 

Wir bedanken uns noch einmal sehr herzlich bei dem Referenten Stefan Lukas für diesen interessanten und aufschlussreichen Vortrag und hoffen, mit dieser Veranstaltung und diesen Beitrag die Aufmerksamkeit auf ein nach wie vor nicht ausreichend beachtetes Thema gelenkt zu haben.