Planspiel zum Syrien-Konflikt

Die Hochschulgruppe Sicherheitspolitik Kiel freut sich sehr, auf ein überaus erfolgreiches Konfliktplanspiel zum Syrienkonflikt zurückblicken zu können. Die Veranstaltung fand am 24. Mai an der Universität Kiel statt, eine Vorbesprechung zwei Wochen zuvor brachte den teilnehmenden Studierenden die Rahmenbedingungen des komplizierten Konflikts nahe.

 

Unter fachkundiger Anleitung der Jugendoffiziere der Bundeswehr aus Kiel und Appen, Hauptmann Martin Reimer und Hauptmann Sören Krampe, mussten die Studierenden im Rahmen der Generalversammlung der Vereinten Nationen den Konflikt von seinem Ausgangspunkt 2014 aus bearbeiten. Dafür schlüpften die Teilnehmenden in die Rolle von Staats- und Regierungschefs, außerdem wurde der Generalsekretär der Vereinten Nationen ebenso simuliert wie die Weltpresse und Nichtregierungsorganisationen.

 

In mehreren Runden nun sprachen die Vertreter der Staaten erst vor der Generalversammlung und anschließend in bilateralen Verhandlungsrunden über Ansätze zur Bearbeitung des Konflikt, immer dem kritischen Blick der Medien und der NGOs ausgesetzt, die bei Twitter live über aktuelle Entwicklungen berichteten. Realitätsnah standen für zivile ebenso wie für militärische Aktionen stets nur an die Fähigkeiten und die Ressourcen des jeweiligen Landes angepasste, begrenzte Kapazitäten zur Verfügung. Auch kreative Ideen, wie das Chartern eines Kreuzfahrtschiffes, um Kriegsflüchtlinge geordnet und sicher in europäische Aufnahmestaaten zu verbringen, kamen deshalb nicht zu kurz. Vor allem bei den Verhandlungsrunden lernten die Teilnehmenden überaus anschaulich, wie wichtig und gleichzeitig schwierig die hochkomplexe Kompromissfindung im internationalen System, in welchem jeder Staat seine ganz eigenen, speziellen Interessen verfolgt, ist. Schließlich galt es unter der Führung des UN-Generalsekretärs, eine Resolution zu verabschieden und diese daran anknüpfend im Rahmen des Planspiel-Spielfeldes auch umzusetzen. Bald zeigte sich hier, welche Maßnahmen tatsächlich Erfolg bringend waren und wo noch weiterer Handlungsbedarf bestand.

 

Gerne hätten die Teilnehmenden vor diesem Hintergrund das Planspiel noch weiter geführt. Nach den intensiven Stunden der Simulation musste es jedoch abschließend dann doch an die, insgesamt durchaus positive, Auswertung der gemeinsam erarbeiteten und erzielten Lösungsansätze gehen. Auf Wunsch wurde jedem Teilnehmer auch individuelles Feedback von den Jugendoffizieren gegeben – neben inhaltlichen Fragestellungen freilich ebenso zu Präsentations- und Redetechniken. Nach der Vergabe der Teilnahmezertifikate endete der Tag bei einem kühlen Getränk in Jack’s Kitchen an der Universität, wo nochmals auf das Planspiel zurückgeblickt werden konnte und auch die Möglichkeit zu Netzworking und bilateralem Austausch bestand.

 

Wir danken den Jugendoffizieren und den Teilnehmenden für ihr großes Engagement an diesem intensiven Tag und freuen uns schon jetzt darauf, im kommenden Jahr auch den großen Bruder des Syrienplanspiels, die dreitägige Simulation „Politik und internationale Sicherheit“, durchzuführen. Haltet dafür (und auch für eine erneute Durchführung des eintägigen Planspiels zu Syrien) Ohren und Augen offen!