Veranstaltungsbericht: Besuch des Minenjadbootes "Bad Bevensen"

Im November 2022 hatte die Hochschulgruppe Sicherheitspolitik in Kiel die Freude das Minenjagdboot „Bad Bevensen“ zu besuchen.

Mit 18 Teilnehmenden bekamen wir zunächst eine Führung des Bootes. Während einige der Kieler HSG schon erste Berührungspunkte mit der Marine hatten, waren andere überrascht, welches Leben man an Bord führt. Hierbei interessierte die Teilnehmenden sowohl der Alltag wie zum Beispiel die lange Trennung von der eigenen Familie, während des Einsatzes oder auch einfache Dinge wie die Trennung von Soldaten und Soldatinnen von den Waschräumen, welche ja bei der Planung der Boote nicht eingeplant war, als auch das Leben an Bord während einer Übung. Hierbei war es vor allem interessant zu sehen, welche Räume teilweise gesperrt werden bei Übungen und welche Konsequenzen es für die Crew hat. Die Sperrung der Mannschaftsräume hat z.B. die Folge, dass die SoldatInnen provisorische Lager für ein bis zwei Wochen aufbauen und nicht mehr an den Großteil Ihrer Besitztümer gelangen. Das Gelächter war hier groß als einige Studierende, welche doch mehr zerstreut sind als andere, sich ausmalten, die wichtigsten Sachen innerhalb einer halben Stunde oder weniger packen zu müssen.

 

Am Ende der Führung folgte noch ein Vortrag der Minenjagd insbesondere der Minenjagd in der Ostsee. Nach Expertenschätzungen befinden sich noch ca. 28.000 Minen in der Ostsee. Doch die reine Erkennung der Minen ist oftmals nicht das einzige Problem. Es fängt hierbei an mit der Zuständigkeit innerhalb des Gebiets von Küstengewässern zu Exclusiv Economic Zone (EEZ), so ist für das dänische Küstengebiet nicht die deutsche Marine zuständig. Zusätzlich gibt es Umweltauflagen, wann die Minenjagd erlaubt ist, z.B. zum Schutz der Schweinswale. Doch selbst, wenn alle diese Auflagen erfüllt sind, ist immer die Frage, ob man eine Sprengung der Minen durchführt oder sie anderweitig entschärft. Durch das hohe Alter mancher Minen ist es fast unmöglich sie anderweitig zu entschärfen. Doch auch wenn man die Minen so liegen lassen würde, zersetzt die Ostsee die Hülle langsam, was dazu führt, dass Giftstoffe in die Ostsee leaken. Es ist also immer die Frage, Sprengung der Minen mit dem damit verbundenen hohen räumlichen Schaden, aber damit das Verbrennen der Giftstoffe oder ein allgemeiner Schaden, durch das langsame Zersetzen der Minen entsteht.  

 

Zusammenfassend ist die Minenjagd mit einem hohen Aufwand von den SoldatInnen als auch von materiellen Mitteln verbunden, aber es ist auch keine Alternative, die Minen in der Ostsee zu belassen. Wir stellen fest, dass die Minenjagd immer noch genauso aktuell ist wie vor dreißig Jahren und dies vermutlich noch für eine ganze Weile bleibt. Wir danken der Crew der Bad Bevensen für Ihren Einsatz und würden uns freuen, wenn wir wiederkommen können!