Veranstaltungsbericht zum Thema "Ist der Cyberkrieg bereits Realität?"

Zum Einstieg wurde der Begriff „Krieg“ definiert und seine Komplexität erläutert. Darauf folgte die Vorstellung von prominenten Cyberangriffen, dessen Intensitäten und Reichweiten im Hinblick auf einen potenziellen Cyberkrieg analysiert wurden. Einbezogen wurden die Cyberattacke 2007 in Estland, der Fall Stuxnet 2010, die Schadsoftware Wanna Cry die einst der NSA entwendet wurde und der Hack auf die deutsche Regierung, der sich trotz entwickelter Cybersicherheitsstrategie, auf das Auswärtige Amt wiederholte. Um Cyberangriffe zukünftig besser verhindern zu können, wurden auf nationaler Ebene verschiedene Strategien entwickelt; Eine offensive Strategie würde Abschreckung durch einen Gegenschlag bedeuten, was kein Staat befürwortet, weil unabsehbare Rückschlagseffekte durch Provokation vermieden werden wollen. Zu der offensiven Defensive gehören Maßnahmen wie Sanktionen, Hack Backs zur Attribution, der Kauf von Sicherheitslücken oder, dass im Zuge eines Multistakeholder-Ansatzes mehrere Akteure zur Ermittlung oder Aufklärung der Sachlage herbeigezogen werden. Zu einer defensiven Strategie zählt der verstärkte Aufbau von diplomatischen Beziehungen oder eine gesetzliche Verpflichtung, damit Sicherheitsstandards und regelmäßige Wartungen eingehalten werden. Diese Strategien sind allerdings in der Realität nicht immer umsetzbar, weil es allein an der Schwierigkeit der Attribution des Hackers scheitert. Außerdem besteht ein Dilemma beim Umgang mit Sicherheitslücken, weil diese den Schwarzmarkt, der keinen Regeln unterliegt, ankurbelt. Zudem erschwert fehlendes Vertrauen auf internationaler Ebene gemeinsame Regeln des Cyberraums zu etablieren. Dadurch scheiterten auch vergangene internationalen Sitzungen, wie beispielsweise die UN GGE. Auch das Talinn Manual, das wegen des Cyberangriffs in Estland 2007, entwickelt wurde, beruht lediglich auf einem Versuch, das Völkerrecht auf den  Cyberraum anzuwenden. Vergangene Erfolge seitens der Einigung zwischen der USA und China wurden im Zuge der Trump-Regierung wieder aufgelöst. Zusammengefasst stellte sich heraus, dass ein Cyberkrieg nicht Realität ist, ebenso wenig wie Cyberterrorismus, aber Hybride Kriegsführung.