Vortrag von Dr. Gerhard Kümmel (ZMSBw) zum soldatischen Selbstverständnis im Wandel

Am 7. April 2019 war Herr Dr. Gerhard Kümmel vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam (ZMSBw) auf Einladung der Hochschulgruppe Sicherheitspolitik zu Gast an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

 

Nach einleitenden Worten zu der Entstehung und der Entwicklung des Zentrums sprach Dr. Kümmel über den steten Wandel, dem sich das soldatische Selbstverständnis ausgesetzt sieht. War früher besonders die Landes- und folgend die Bündnisverteidigung der Kern des Auftrages der Streitkräfte, so wandelte sich diese Struktur einhergehend mit den Verschiebungen im internationalen System. Mit Neuausrichtungen der Friedenssicherungspolitik der Vereinten Nationen ebenso wie der NATO entstand auch für die Streitkräfte die Erfordernis neue Fähigkeiten zu entwickeln (etwa Blauhelmeinsätze) – du damit einhergehend auch sozialwissenschaftlich betrachtet ein Wandel im Selbstverständnis der Soldaten weg vom Krieger hin zum Entwicklungshelfer. Mit der aktuell wieder verstärkt zu beobachtenden Rückwendung hin zur Landes- und Bündnisverteidigung sieht sich auch dieses gerade erst etablierte, neue und angepasste Selbstverständnis wieder externem Druck ausgesetzt, mit dem sich Angehörige nicht nur der Bundeswehr in einem ständigen dynamischen Prozess konfrontieren müssen.

 

Im Anschluss an Dr. Kümmels Vortrag entsponn sich eine bunte Diskussion, die über die Kerninhalte der Präsentation hinaus auch spannende Thematiken zum generellen Wandel des Fähigkeiten- und Anforderungsprofil moderner Streifkräfte aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtete.